Modekataloge – mit Digitaldruck neue Potenziale ausschöpfen

Veröffentlicht am: 12.10.2017

Wie macht man auf eine junge Modemarke aufmerksam? Diese Frage stellten sich der britische Artdirector Paul Hetherington und Modefotograf Nick Knight, als sie mit der Gestaltung einer Kampagne für die angesagte Streetwear-Marke Alyx beauftragt wurden. Denn selbst für das bahnbrechende Label, hinter dem sich ein L. A.-Designer verbirgt und das berühmte Stars wie Kanye West und Lady Gaga zu seinen Kunden zählt, war es nicht einfach, unter den vielen etablierten Marken aufzufallen.

Das Internet, Top-Werbekanal der Modebranche, ist mittlerweile gesättigt. Daher und angesichts eines wieder auflebenden Interesses an Print-Medien – auch und gerade bei jungen Leuten, die eine Welt ohne dominantes Internet gar nicht kennen – suchte Hetherington nach einem Print-Format, das Alyx von der Masse abheben würde.
„Ich bin jetzt 30 Jahre im Geschäft und habe mich immer dafür interessiert, was sich bei der Werbung für Mode mit Print machen lässt“, erklärt er. „Als ich vor drei Jahren mit dem Projekt für Alyx begann, nahm ich die Branche genauer unter die Lupe, denn eigentlich hatte ich nur wenig Ahnung von deren Möglichkeiten. Ich hatte von der steigenden Qualität des Digitaldrucks gehört und wollte es genauer wissen. Alyx wollte die Marke bei Moderedakteuren mit einem A5-Lookbook bekanntmachen. Aber ich war überzeugt, dass eine kleine Auflage großer B3-Kataloge mit den sensationellen Fotos von Nick die Marke gut sichtbar auf den Radar wichtiger Beeinflusser bringen würde. Ich brauchte eine extrem gute Digitaldruckmaschine, denn Offsetdruck wäre für die kleine Auflage viel zu teuer gewesen.“
Hetherington erklärt, wie er bei seiner Suche die Jet Press 720S von Fujifilm entdeckte: „Ich besuchte alle möglichen Druckmessen und ging zu jedem Tag der offenen Tür. Dabei stieß ich auf den Großformatdrucker Acuity von Fujifilm. Der war zwar nicht genau das, wonach ich gesucht hatte, doch ich war von der Qualität beeindruckt und ließ ich mich auf die Mailingliste von Fujifilm setzen, um über weitere Entwicklungen auf dem Laufenden zu sein. 2015 hörte ich bei einem Event von Fujifilm in Bedford erstmals von der Jet Press 720S.“
Damals besaß in Großbritannien noch niemand eine Jet Press 720S. Doch nach der Begutachtung von Druckmustern dachte Hetherington, er habe womöglich endlich den richtigen Drucker gefunden. Er war so überzeugt, dass er nach Italien zum Fujifilm-Kunden FAService fuhr, einem „Early Adopter“ der Druckmaschine. „In Aktion hat mich die Maschine noch mehr beeindruckt“, so Hetherington. „Ich gab stante pede 300 Exemplare meines Katalogs in Auftrag, und dieser landete weltweit auf den Schreibtischen einflussreicher Moderedakteure.“
„Die Resonanz war hervorragend. Zum Zeitpunkt der Produktion des nächsten Katalogs der Serie war die Jet Press glücklicherweise in Großbritannien angekommen, und ich konnte bei Emmerson Press drucken lassen. Ein dritter Katalog ist in Arbeit und soll auch auf der Jet Press 720S gedruckt werden.“ „Ich kann ehrlich sagen, dass mir in drei Jahren gründlicher Betrachtung der Branche keine Technik untergekommen ist, die so interessant und imposant ist wie die Jet Press 720S. Für mich ist sie ist aus vielen Gründen ideal. Das Format ist genau was ich brauche, die Qualität erstklassig und der größere Farbraum macht einen riesigen Unterschied. Die Modebranche lebt von leuchtenden Farben, die sich mit CMYK-Standardprozessfarben häufig nicht gut erzeugen lassen. Emmerson Press zog alle Register, und die Jet Press hat uns nicht enttäuscht.“

« voriger   |   nächster » « zurück

Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

Anzeige

Umfrage

Beeinflussen die Auswirkungen des Coronavirus Ihre Geschäftsentwicklung?

Ja, massiv
Etwas
Gar nicht
Keine Meinung