Ökostrombericht 2014: Förderungen begünstigen Holzverbrennung

Veröffentlicht am: 08.01.2015

Der neue Bericht der E-Control ist skeptisch, was die zukünftige Marktreife vieler Ökostrom-Kraftwerke angeht. Dennoch setzt das Fördersystem einen Schwerpunkt auf die Nutzung der forstlichen Biomasse.

 

Jährlich untersucht und kommentiert die österreichische E-Control die Entwicklungen in diesem Bereich. Das zwischen 2004 und 2014 von der OeMAG ausgezahlte Unterstützungsvolumen für alle Arten des Ökostroms stieg von 184 auf 658 Millionen Euro, auf das 3,6-fache. Gleichzeitig explodierte die Förderung der festen Biomasse (Holz). Vorläufige Zahlen für 2014 zeigen, dass eine Subvention von 215 Millionen Euro ausgezahlt wurde, das 8,3-fache der Anfangsförderung. Auch in Zukunft, so der Bericht der E-Control, wird der Ausbau im Bereich fester Biomasse von Förderungen abhängig sein. Mit einer Marktreife in dem Sinne, dass sich die Technologie ohne jegliche Unterstützung am Markt behauptet, ist nicht zu rechnen. Stattdessen soll vor allem eine verstärkte kaskadische Nutzung der eingesetzten Biomasse für neue Anlagen angestrebt werden. In diesem Zusammenhang empfiehlt die Papierindustrie, die Energiewende durch Investitionsförderungen und nicht durch Tarifförderungen in sehr langen Zeiträumen voranzubringen. Auch eine Studie des Umweltbundesamtes (UBA) vom November stellt das System der aktuellen Tarifförderung in Frage und drängt darauf, deutlich mehr auf Effizienz in der Stromerzeugung aus fester Biomasse zu achten.

Die Papierindustrie ist ein Teil der stufenweisen Nutzung von Holz, in der so genannten Kaskade. Erst wenn Holz und seine Fasern stofflich nicht mehr zu nutzen sind, soll der Energiegehalt durch Verbrennen thermisch genutzt werden. Eine Studie des Pöyry-Instituts hat dabei ergeben, dass die kaskadische Nutzung von Holz im Vergleich zur direkten Verbrennung eine rund fünffache Wertschöpfung und zehnmal mehr Arbeitsplätze möglich macht.

 

Das Ökostrom-Gesetz fokussiert auf Holz als Energiequelle; in fast jedem Jahr seit Einführung war feste Biomasse der mit Abstand bestgefördertste Sektor. Erst 2014/15 wird Windenergie zum zweiten großen Bereich neben Holz. Fotovoltaik, Biogas oder Wasserkraft bekommen wesentlich weniger Unterstützung.

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