Herold Druck und Verlag investiert in Kreuzleger

Veröffentlicht am: 17.03.2020

Mit der Investition in zwei weitere Ferag MultiStack Kreuzleger – nun stehen vier in Reihe – hat die Wiener Druckerei ihre Versandraumlinien optimiert.

Seit über 125 Jahren werden bei Herold Zeitungen gedruckt. Begonnen hatte dies 1893 mit der Herstellung der ersten, in der ganzen Donaumonarchie verbreiteten Tageszeitung „Reichspost“. Als reiner Lohndrucker hat das in die Industriegruppe Dr. Taus eingegliederte Unternehmen stets das gewünschte Qualitätsniveau der Kunden im Blick. „Vor diesem Hintergrund treffen wir unsere Unternehmensentscheidungen“, stellt Geschäftsführer Thomas Unterberger fest.
1993 und dann 2002 investierte das Unternehmen jeweils in eine neue Druckmaschine, was 2002 auch mit einer neuen Ausstattung für den Versandraum einher ging. 2012 kam dann die jüngste Zeitungsrotation an den Standort an der Faradaygasse. In diesem Zuge investierte man auch in die modernste Ferag-Versandraumtechik.
Für das Einstecken hatte man sich vor acht Jahren für eine MSD-M 2:1 ECB-Einstecktrommel entschieden, die man in Kombination mit einem Vorsammelsystem RollStream für die Regionalisierung kleiner Auflagen nutzen kann. Im 2:1-Modus verarbeitet man über eine Einstecktrommel zum Beispiel 75.000 Exemplare in der Stunde und kann somit selbst große Auflagen in engen Zeitfenstern bewältigen sowie Beilagen einstecken.
Vom Investitionsvorhaben aus dem Jahr 2002 ist immer noch eine Einstecktrommel in Betrieb. Außerdem wurden bis ins vergangene Jahr auf dieser Fertigungslinie zwei Ferag-Ablagensysteme zur Paketbildung genutzt – Vorläufer der später vorgestellten Kreuzleger-Baureihe MultiStack. Nicht nur die Überalterung dieser „ABL“-Technik, für die Ersatzteile nur noch schwer zu beschaffen waren, sondern auch die Jahre entstandenen, komplizierten Transportwege haben die Herold-Geschäftsführung zu einem weiteren Investitionsschritt veranlasst.
Im Sommer 2019 wurden die bestehende Konfiguration aus zwei MultiStack Kreuzlegern um zwei weitere identische Systeme ergänzt. Die UniversalTransporteur-Ketten aus Richtung der Druckmaschinen bzw. der Zusammentraglinien führen nun in eine Matrix, die eine beliebige Zuordnung der ankommenden Produkte auf die vier Kreuzleger erlaubt. Dadurch kann die Verarbeitungsgeschwindigkeit der einzelnen Aufträge optimiert werden. Gerade auch mit Spitzenpaketen kann man mehrere Stacker nutzen.
Da die beiden Paketbildungsstecken vorher sehr weit auseinander lagen, war sehr viel Personaleinsatz beim Palettentransport gefordert. Aufträge konnten auch nicht so leicht zwischen den beiden Linien gewechselt werden. All dies hat sich nun geändert. Von einem zentralen Leitstand werden mit Hilfe der Navigator-Software die Produktionen auf beiden Versandraumlinien gesteuert.
Für das Team der Ferag lag die Herausforderung zum einen darin, die UniversalTransporteur-Wege zu optimieren. Vor allem aber musste die Installation der neuen Stacker sowie der Umbau der Versandraumtechnik parallel zur täglichen Produktion erfolgen. Nur innerhalb der Tagschichten am Samstag und Sonntag konnten Testläufe erfolgen. Insgesamt ist Thomas Unterberger, Geschäftsführer der Herold Druck und Verlag GmbH, sehr zufrieden mit der Investition und dem Projektablauf. Besonders die Personaleinsparung hilft dabei, den ROI zu verkürzen.

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