Heidelberg investiert in neues Geschäftsfeld

Veröffentlicht am: 21.07.2020

Heidelberg hat eine eigene Geschäftseinheit zur industriellen Entwicklung, Herstellung und Vertrieb gedruckter und organischer Elektronik gegründet und zudem die Produktion am Standort Wiesloch-Walldorf aufgenommen.

Dazu hat das Unternehmen rund fünf Millionen Euro in den Aufbau einer kompletten Produktionsstraße für gedruckte Sensoren investiert. Zunächst sollen am InnovationLab in Heidelberg entwickelte Sensoren für den Einsatz in der Zahnmedizintechnik gedruckt werden. Als erste Innovation kann ein gedruckter Sensor die Kaudruckverteilung der Okklusion, dem Zusammenschluss von Ober- und Unterkiefer, erstmals digital erfassen. Diese kann dann dreidimensional auf einem Tablet sichtbar gemacht und archiviert werden, um vorhandene Fehlkontakte zu erkennen und im Anschluss zu korrigieren. Auf dem High-Tech-Campus von Heidelberg sollen künftig mit modernster Drucktechnik dann auch Sensoren für digitale Anwendungen, insbesondere aus den Bereichen Gesundheitswesen, Logistik, Einzelhandel oder der Automobilindustrie produziert werden. „Der Einstieg in die Entwicklung und industrielle Produktion gedruckter und organischer Elektronik ist ein Meilenstein für Heidelberg und den Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagt Rainer Hundsdörfer, Vorstandsvorsitzender von Heidelberg. „Wir sehen für uns als Betreiber dieser Produktion von High-Tech-Sensoren Wachstumschancen im zwei bis dreistelligen Millionen-Euro-Bereich.“

Mit dem künftigen industriellen Druck organischer Elektronik sowie der Soft- und Hardwareentwicklung gelingt dem deutschen Maschinenbauer eine Premiere, die die Digitalisierung in großen Schritten voranbringen wird. Durch die neue Drucktechnik von Sensoren setzt sich die deutsche High-Tech-Industrie in diesem Entwicklungsbereich an die Weltspitze. Für Heidelberg bieten sich mit der Einführung dieser neuen Technologie als Betreiber umfangreiche Entwicklungsmöglichkeiten: das Drucken von Sensoren im industriellen Maßstab, Kilometer um Kilometer im Reinraum. Die Technologie und die Bandbreite an Leistung sind in dieser Form aktuell weltweit einzigartig, und es ist Zukunftstechnologie, die hier eingesetzt wird.

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Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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