Papierindustrie setzt auf neue Studie zum Thema Biomassekraftwerk Klagenfurt

Veröffentlicht am: 13.05.2015

In der Auseinandersetzung über die Sinnhaftigkeit von großen neuen Biomassekraftwerken in der Kärntner Landeshauptstadt gibt es eine neue Expertise. Die von der Management Consulting Dr. Peter Unterluggauer erstellte und jetzt veröffentlichte Studie zeigt klar, dass die Nutzung von Abwärme aus einer schon bestehenden Anlage im nahegelegenen St. Veit zu bevorzugen ist.

Die Fernwärme-Versorgung über eine neue Leitung ist gegenüber dem bisherigen Projekt ökologischer, effizienter und auch bei den Kosten vorteilhafter.

„Ich wünsche mir, dass sich die Verantwortlichen schnellstmöglich mit diesen Fakten auseinandersetzen, um über die Realisierung einer nachhaltigen Alternative für das Fernwärmesystem in Klagenfurt zu beraten“, so Alfred Heinzel, Präsident der Austropapier. „Die vorgeschlagenen Lösungen sind wirtschaftlicher und umweltfreundlicher. Mit der in der Studie beschriebenen Fundermax-Lösung könnte die Stadt Klagenfurt zudem rund 1,2 Millionen Euro pro Jahr einsparen; ein weiterer Vorteil gegenüber den bisher vorgeschlagenen zwei Biomassekraftwerken.“

Die neue Studie der Dr. Unterluggauer Management Consulting, die von Austropapier und der Österreichischen Plattenindustrie in Auftrag gegeben wurde, zeigt detailliert alle Argumente der untersuchten Szenarien zur Fernwärmeversorgung der Landeshauptstadt auf. „Der Wechsel auf dem Bürgermeister-Sessel in Klagenfurt sollte genutzt werden, um die Fakten der möglichen Alternativen rasch zu analysieren, um die beste Lösung umzusetzen“, fordert Alfred Heinzel.

Als besonders gute Lösung stellt sich dabei eine Versorgung aus St. Veit an der Glan dar. Dort steht in einem Werk der Firma Fundermax ausreichend zusätzliche industrielle Restwärme zur Verfügung, um die regionale Jahresnachfrage von insgesamt 400 GWh Wärme – in Ergänzung zu bereits bestehenden Kapazitäten – sicher abzudecken. Notwendig dazu ist der Bau einer 19 Kilometer langen 30 MW-Leitung für 20 Millionen Euro. Auf der anderen Seite können andere Investitionen eingespart werden, die teilweise auch von den Stadtwerken zu tragen wären; das sind zum einen der Bau von zwei Kraftwerken Ost und Nord (90 Millionen Euro) und zum anderen die Leitungen für diese Standorte (weitere 20 Millionen Euro, davon entfallen 15 Millionen auf die Stadtwerke). Auch bei den zukünftigen Wärmekosten würde die alternative Lösung besser dastehen.


Foto: Dipl.-Btw. Alfred Heinzel, Präsident der Austropapier und CEO der Heinzel-Gruppe. © Austropapier/L.Schedl

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