Verband Druck & Medientechnik richtet Corona-Hotline für Druckereien ein

Veröffentlicht am: 18.03.2020

Das Coronavirus trifft auch die Druck- und Medienbranche mit voller Härte. Beinahe wie ein Tsunami rollt die Welle der Auswirkungen über Österreich hinweg. Vor allem jetzt ist schnelle und kompetente Hilfe gefragt.

Den österreichischen Druckereien brechen die Aufträge weg. Ein schneller Rundruf durch die Branche bestätigt das. Viele Unternehmen machen noch bestehende Aufträge fertig und dann „werden wir zusperren“, so ein Druckereiinhaber gegenüber PRINT & PUBLISHING. Und deswegen steigt die Verunsicherung. Mitarbeiter haben einerseits Betreuungspflichten und andererseits werden Aufträge storniert oder brechen weg. Die Bundesregierung hat am Wochenende ein erstes Hilfspaket für die Wirtschaft geschnürt, um die ersten Engpässe abzufedern. Bei der Umsetzung tauchen meist viele Fragen auf. Der Verband Druck & Medientechnik hat dafür eine Hotline eingerichtet.
Von Montag bis Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr stehen unter der Hotline 01/512 66 09 die Experten im Verband Druck & Medientechnik für alle wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen rund um das Coronavirus COVID-19 zur Verfügung. „Wir haben schon seit letzter Zeit einen rapiden Anstieg an Anfragen verzeichnet. Die Mitglieder sind verunsichert und wissen nicht, wie sie die Erlässe der Bundesregierung umsetzen können“, berichtet der neue Geschäftsführer des Verband Druck & Medientechnik Peter Sodoma. Er hat sich wohl den Beginn seiner Tätigkeit für den Verband wohl auch anders vorgestellt – von der Einarbeitung zum Krisenmanagement.
Was gilt etwa schon als Versammlung? Wie melde ich Kurzarbeit an? Wie muss ich Auftragsstornierungen dokumentieren, um Hilfe anzusuchen? Wie hoch ist die Unterstützung durch den Staat, wenn meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Kinderbetreuung anmelden? Und kann ich darauf bestehen, dass Zeitguthaben und Urlaube verbraucht werden? Was mache ich, wenn bei mir ein Corona-Fall auftritt? Und darf ich überhaupt noch produzieren? Das sind die häufigsten Fragen, die derzeit beim Verband Druck & Medientechnik eintreffen. „Umso wichtiger ist es, dass wir als Verband eine seriöse und fundierte Antwort geben und den Anrufern rasch helfen. Es kursieren schon genug Halbwahrheiten“, betont Sodoma. Ein Beispiel ist die kursierende Ansteckungsgefahr über den Kontakt mit Druckprodukten. „Das ist laut Experten sehr unwahrscheinlich“, betont Sodoma. Der Verband Druck & Medientechnik ruft hier dazu auf, die Seriosität von Informationsquellen zu prüfen. „Druckprodukte und alle Informationsquellen, wo Herausgeber und Redaktion verpflichtend veröffentlicht werden müssen, sind ein guter Gradmesser für Qualität“, so Sodoma.

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Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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