Koenig & Bauer rüstet sich für die Zukunft

Veröffentlicht am: 29.09.2020

Der Vorstand der Koenig & Bauer-Gruppe hat über die die letzten Monate das Effizienzprogramm „Performance 2024“ nicht nur weiterentwickelt, sondern ausgeweitet.

Damit soll die Stärkung der Positionierung als führender Anbieter von Verpackungs-, Industrie-, Wertpapierdruck und Weiterverarbeitung sowie zur Steigerung der operativen Ertragskraft vorangetrieben werden. Bei Fortführung und Beschleunigung aller Innovations-, Prozess- und Produktentwicklungen sollen jährliche Kosteneinspareffekte in einer Größenordnung von über 100 Millionen Euro steigend bis 2024 erreicht werden. Die hierfür erforderlichen Einmalkosten im mittleren zweistelligen Millionenbereich werden im Geschäftsjahr 2020 aufwandswirksam als Rückstellung in das Konzernergebnis eingehen.
Die von Koenig & Bauer maßgeblich adressierten Endmärkte, wie der strukturell wachsende Verpackungs- und Industriedruck, seien fundamental intakt. Dies zeige sich deutlich in der aktuell guten Auslastung der Verpackungsdrucker für Nahrungsmittel, Getränke, Pharmazeutika und dem boomenden Onlinehandel. Dennoch verschieben Kunden Neuinvestitionen in Anbetracht zahlreicher Unsicherheiten infolge der Covid-19-Pandemie.
Primär zielt das über vier Jahre laufende Programm mit einer Reihe von Maßnahmen auf die langfristige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Durch eine Vielzahl von Initiativen wird das Maschinenprogramm entsprechend den Marktbedürfnissen weiterentwickelt, Prozesse digitalisiert und gleichzeitig Herstellkosten gesenkt. Koenig & Bauer fokussiert sich weiter auf durchgängige Systemlösungen und die Optimierung der Total Cost of Ownership (TCO) für die Kunden. Die Investitionen in den direkten Wellpappen- und Digitaldruck sowie das Joint Venture mit der Durst-Gruppe werden vorangetrieben. Neuentwicklungen für den Wertpapierdruck sind in Arbeit.
Das Performance-Programm hat neben der Effizienzsteigerung auch die Skalierung des Konzerns im Blick, da in den nächsten Jahren aufgrund der weltwirtschaftlichen Situation, weiterhin geltenden Reisebeschränkungen und durch die sich verschärfenden Covid-19-Entwicklungen nur ein moderates Umsatzwachstum und ein Erreichen des Vorkrisenniveaus kurzfristig nicht erwartet wird. Der Aufsichtsrat war in den Evaluierungsprozess eng eingebunden und hat nach eingehender Beratung und umfassender Diskussion diesem Programm in seiner Sitzung vom 28. September 2020 zugestimmt.
Nach Abschluss des Programms soll ein Umsatzniveau in der Koenig & Bauer-Gruppe von rund 1,3 Milliarden Euro erreicht werden. Auf der Ertragsseite strebt der Vorstand nach Umsetzung der verabschiedeten Kosten- und Strukturanpassungen mittelfristig weiterhin eine Umsatzrendite von mindestens sieben Prozent sowie eine Absenkung des Working Capital Bedarfs auf ein durchschnittliches Niveau von 25 Prozent des jährlichen Umsatzes an.
Zusätzlich zu den bereits laufenden Maßnahmen wie Abbau von Überstunden und Leiharbeit, Einstellungsstopp und Kurzarbeit sind nach den heute verabschiedeten Maßnahmen im Konzern zwischen 700 bis 900 Arbeitsplätze kurz- und mittelfristig betroffen. Die Anpassungen werden in den nächsten Monaten gemeinsam mit den Arbeitnehmervertretungen und Sozialpartnern besprochen und verhandelt. Neben einem erforderlichen sozialverträglichen Abbau ist das Ziel, durch innovative Wege eine mittelfristige Rückkehr zum geplanten Konzernwachstum zu erreichen.

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Kommentar

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