Nach Geschäftsjahr 2022/2023: Heidelberg stellt Weichen neu

Veröffentlicht am: 16.06.2023

Heidelberg hat im herausfordernden Geschäftsjahr 2022/2023 seine gesteckten Ziele übertroffen: Das Unternehmen erzielte einen Umsatz von 2,435 Milliarden Euro gegenüber 2,183 Milliarden Euro im Vorjahr. Das ist ein Plus von rund 12 Prozent.

 

Das bereinigte operative Ergebnis stieg von 5,1 Prozent auf 7,2 Prozent. Der Free Cashflow war mit 72 Millionen Euro positiv, profitierte jedoch von Einmaleffekten. „Wir haben das abgelaufene Geschäftsjahr in einem herausfordernden Umfeld gut abgeschlossen“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Ludwin Monz. „Vor dem Hintergrund weiter steigender Kosten und dem noch niedrigen Profitabilitätsniveau startet Heidelberg ein Wertsteigerungsprogramm.“ Das Ziel ist, die Finanzkraft des Unternehmens weiter zu steigern und Investitionen in Wachstumsbereiche zu erhöhen. Die Grundlage für zukünftige Investitionen bildet eine neue Geschäftsstrategie. Mit der „Dual Track“-Strategie verfolgt das Unternehmen zwei wesentliche Ansätze. Erstens möchte man den Druckmarkt über das Geschäft mit Bogenoffset-Maschinen hinaus prägen - vor allem im Verpackungsmarkt und Digitaldruck. Zweitens möchte man neue Märkte neben dem Kerngeschäft erschließen, wie schon mit dem Wallbox-Geschäft geschehen. Um Innovation und insbesondere das damit verbundene Wachstum zu generieren, braucht Heidelberg die nötigen Ressourcen: sei es für die weitere Stärkung des Produktangebotes im wachsenden Verpackungsbereich oder das Entwicklungsbudget für den Ausbau des Digitaldrucks. Mittelfristig möchte man dazu den Free Cashflow signifikant steigern. „Wir werden die Wachstumsressourcen aus eigener Kraft so bereitstellen und umverteilen, dass wir unsere Strategie erfolgreich umsetzen können“, meint Finanzvorständin Tania von der Goltz. Das gilt insbesondere in dem weiterhin herausfordernden Marktumfeld, das den Ausblick für 2024 prägt.
Dank eines starken Schlussquartals lag der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 mit rund 2,435 Milliarden Euro leicht über dem prognostizierten Wert von rund 2,3 Milliarden Euro. Insbesondere ein starkes Wachstum im Segment Packaging Solutions trug zum Ergebnis bei. Der Auftragsbestand lag zum 31. März 2023 mit rund 848 Millionen Euro auf einem weiter hohen Niveau (Vorjahr: 901 Millionen Euro).

Wachstumsmärkte Verpackung und Digitaldruck
Insbesondere der Verpackungs- und Etikettendruck verzeichnet dank einer global steigenden Nachfrage nach verpackten Waren ein Wachstum und ist ein wichtiges Kernsegment. Rund die Hälfte des Umsatzes erzielt das Unternehmen bereits heute im Segment Packaging Solutions. In den letzten Jahren konnte dieser Anteil sukzessive ausgebaut werden. Mit der neuen Bogenoffsetgeneration der Speedmaster XL 106 können insbesondere Faltschachtelhersteller ihre Nettoleistung um bis 10 Prozent steigern. Das komplett neu entwickelte Flexorollendrucksystem Boardmaster verdoppelt die Produktivität im preissensitiven Faltschachteldruck im Vergleich zum Vorgängermodell und ist eine Technologie, die Strategie und Wachstum stützen soll. Gemäß der Dual Track Strategie setzt Heidelberg auch auf Wachstum im Digitaldruck: Mit rund sechs Prozent legte hier das Segment im Etikettenmarkt am stärksten zu. Hier will das Unternehmen mit der Gallus One, dem ersten volldigitalen und stark automatisierten Etikettendrucksystem, seine Position ausbauen.

Ausblick 2023/2024
Das neue Geschäftsjahr 2023/2024 wird weiterhin von außergewöhnlich herausfordernden Rahmenbedingungen wie steigenden Kosten bei Material, Energie und Personal geprägt sein. Heidelberg beabsichtigt, diese Belastungen weiterhin durch höhere Verkaufspreise zu kompensieren. In Abwägung der Chancen und Risiken sowie unter der Annahme, dass die Weltwirtschaft nicht schwächer als von den Instituten vorhergesagt wächst – oder gar in eine Rezession läuft –, erwartet das Unternehmen einen Umsatz für das Geschäftsjahr 2023/2024, der dem Wert des Vorjahres entspricht (Vorjahr: 2,435 Milliarden Euro). Gleichzeitig wird unterstellt, dass sich die für die Geschäftstätigkeit wesentlichen Wechselkurse nicht substanziell verändern. In der Ergebnisentwicklung dürften sich insbesondere die steigenden Produktionskosten negativ auswirken. Dabei ist zu erwarten, dass auch die Energiekosten gegenüber dem Vorjahr, das von günstigen Sicherungsgeschäften profitierte, steigen werden. Zur Kompensation dieser Effekte beabsichtigt Heidelberg auch weiterhin die Preise seiner Produkte zu steigern.

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Kommentar

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