Produktionsdruck: die großen Trends 2022 aus der Sicht von Konica Minolta

Veröffentlicht am: 02.02.2022

Print ist ein wichtiger Bestandteil der kanalübergreifenden Kommunikation. Automatisierung, Veredelung und Online-Wachstum werden aus der Sicht von Konica Minolta den Produktionsdruck in diesem Jahr entscheidend prägen.

 

Der Trend, komplette Produktionsprozesse – von Anfang bis Ende – mit All-in-One-Lösungen umzusetzen, wird ebenso steigen, wie der Bedarf an Produktionsdrucklösungen, die sich von Bedienern mit weniger Fachkenntnissen steuern lassen. Darüber hinaus wird Print eine zunehmend wichtige Rolle in der Cross-Channel-Kommunikation spielen, inklusive den Wachstumsfeldern Robotik, IoT, KI und mobile Endgeräte. Die digitale Drucktechnologie entwickelt sich stetig weiter und beschränkt sich künftig nicht nur auf grafische Anwendungen oder Verpackungen, sondern kommt verstärkt für den Druck von Tapeten, Laminatdruck und Dekoren zum Einsatz. Zukunftsorientierte Druckereien sollten sich dabei Bereiche wie Inkjet-Textilien, Keramikdruck, Glasbedruckungen, Autoteile oder auch gedruckte Elektronik sowie Biowissenschaften und Biomedizin näher ansehen.

Einfachere Produktion – schnellere Reaktion
Hersteller von Waren nutzen verstärkt digitale Möglichkeiten, um auf ihre Produkte aufmerksam zu machen. Dabei stehen auch Nachhaltigkeitsthemen im Jahr 2022 im Mittelpunkt. Die Möglichkeit, mit hochautomatisierten Drucksystemen und in geringen Stückzahlen eine große Menge an Aufträgen zu produzieren, unterstützt Druckereien dabei, auf sich ändernde Kundenanforderungen rasch zu reagieren. Gleichzeitig muss die Produktion einfacher werden, um die Anforderungen des immer anspruchsvolleren Kundenstamms zu erfüllen. Druckereien sollten daher Software als entscheidende Komponente sehen, um eine höhere Rentabilität zu erzielen. Softwarelösungen sind die Basis, um multimediale Marketingkampagnen – die auch Printanwendungen umfassen - zu definieren, zu segmentieren, zu planen und nachzuverfolgen.

E-Commerce-Wachstum nutzen
Das Wachstum des E-Commerce wird in Zukunft zu einer höheren digitalen Verpackungs- und Etikettenproduktion führen. Dieser Trend hat große Auswirkungen auf Druckereien. Sie müssen in der Lage sein, schnell zu reagieren und E-Commerce-spezifische Verpackungsdesigns anzubieten. Zudem stehen auch Versionierung und Personalisierung zunehmend im Fokus.

Digitale Technologien auf dem Vormarsch
All diese Trends sind ein Beleg dafür, weshalb Digitaldruck heutzutage in vielen verschiedenen Anwendungen und unterschiedlichen Märkten eingesetzt wird. Die Technologie gewinnt gegenüber traditionellen Druckverfahren weiter an Boden. Daher sind Akzidenzdruckereien gut beraten, ihr Angebot an digitalen Druckdienstleistungen zu erweitern. Denn das Volumen des traditionellen Offset-/Flexodruck hingegen wird mit der Zeit immer weiter sinken. „Der Wandel vom analogen zum Digitaldruck setzt sich fort, da Time-to-Market und Reaktionsfähigkeit immer wichtiger werden“, bestätigt auch die Studie Smithers Future Print to 2030. „Im Jahr 2015 hatten digitale Verfahren einen Anteil von 13,3 Prozent am weltweiten Druckmarkt-Wert und 2,3 Prozent bezogen auf die Druck-Fläche. Dabei lag der größte Anteil bei Büchern und Etiketten. Bis zum Jahr 2030 wird die digitale Verpackungsbranche deutlich wachsen: Der Wertanteil des Digitaldrucks wird auf 23,1 Prozent steigen und 6,3 Prozent des Druckvolumens ausmachen. Unternehmen, die diese Technologie einsetzen, erhalten so eine deutliche Wertschöpfung.“ Der größte Umsatzanteil dieses enormen Wachstums wandert zu Print-to-Profit-Anwendungen, Etiketten und Verpackungen. Die Studie stellt heraus, dass es Toner- und Inkjet-basierte Drucksysteme in vielen Formaten gibt, wobei die monatliche Auslastung von einigen tausend A4-Seiten pro Monat bis hin zu mehreren Hundert Millionen Seiten reicht. So können große, mittlere und kleine Druckereien gleichermaßen vom Wachstum profitieren. Vor allem das Marktpotenzial für den Inkjet-Druck ist beträchtlich gestiegen. Aktuellen Untersuchungen zufolge wird der Wert des Tintenstrahldrucks innerhalb von fünf Jahren bis 2024 weltweit um 41 Milliarden Dollar auf 118,3 Milliarden Dollar (53 Prozent) steigen.

Wachstumstreiber: digitale Veredelung
Digitale Veredelung ist auch weiterhin ein wichtiger Wachstumstreiber im Produktionsdruckmarkt. Mit UV-Spotlackierung in definierten Bereichen lassen sich Vierfarb-Digital- und Offsetdrucke mit außergewöhnlicher 3D-Haptik veredeln. Veredelungstechniken wie Spotlackierung und Metallisierung unterstützen Druckdienstleister dabei, ihre Kreativität auf ein neues Niveau zu heben – und die Erträge für ihre Produkte zu erhöhen, so eine Studie. Das könnte daran liegen, dass Verpackungen mit Spezialdrucken und Veredelungen eine um 46 Prozent höhere Aufmerksamkeit erregen. Außerdem wirkt eine mit Folie veredelte Verpackung 2,5mal anziehender als eine Verpackung ohne sichtbare Veredelung. Insgesamt macht die Veredelung Produkte deutlich attraktiver: Je länger sich Personen auf einen Artikel konzentrieren, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie sich für diesen Artikel entscheiden und ihm eine höhere Sympathiebewertung geben. Digitale Veredelung stellt daher eine profitable Möglichkeit für Druckdienstleister, Akzidenz- und Hausdruckereien dar, um sich vom Wettbewerb zu differenzieren.

Digitalisierung sorgt für neue Umsatzpotenziale
Eine Druckerei kommt heutzutage um die Erweiterung des eigenen Dienstleistungsangebots um digitale Druckangebote kaum herum. Digitaldruck macht flexibler, erlaubt Kleinserien sowie Personalisierung und mehr Kreativität bei der Gestaltung der Druckprodukte. E-Commerce sowie moderne Technologien wie IoT oder KI sorgen für hohes Wachstum – Chancen, die sich Druckereien nicht entgehen lassen sollten.

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Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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