Stephan Plenz verlässt Heidelberg

Veröffentlicht am: 13.11.2019

Nachdenklich macht die Meldung, dass Heidelberg Technik Vorstand Stephan Plenz nach über dreißig Jahren in beiderseitigem Einvernehmen das Unternehmen im Juni 2020 verlassen wird. Der Maschinenbauingenieur gehörte seit 2008 dem Vorstand an. Die offizielle Version ist, dass Aufsichtsrat und Vorstand der Heidelberger Druckmaschinen AG entschieden haben, im Zuge der digitalen Transformation des Unternehmens die Führungsstrukturen weiter zu verschlanken und den Vorstand zu verkleinern. Ein Kommentar im Handelsblatt formuliert dies anders, indem gemeint wird, dass beim Sparen auch in der Chefetage bei Heidelberg nicht Halt gemacht werde. Im zweiten Quartal (2019/2020) profitierte das Unternehmen jedoch vor allem in den USA und China von einer steigenden Nachfrage in seinem Kerngeschäft Bogenoffset sowie vom Trend zur Digitalisierung. So stieg der operative Gewinn (Ebitda) vor Restrukturierungskosten in den Monaten Juli bis September um 28 Prozent auf 55 Millionen Euro in die Höhe. Der Umsatz stieg um neun Prozent auf 622 Millionen Euro und der Auftragseingang um ein Prozent auf 648 Millionen Euro. Den Ausblick für das Gesamtjahr beließ man unverändert, die Erlöse dürften also stagnieren.
Das Technologieressort wird künftig vom Vorstandsvorsitzenden Rainer Hundsdörfer geleitet, der Einkauf wechselt in den Finanzbereich von Finanzvorstand Marcus Wassenberg, Vertrieb und Digitalisierung werden bei Chief Digital Officer Prof. Dr. Ulrich Hermann konzentriert. Die Übergabe werde umgehend begonnen, kommuniziert Heidelberg in einer Aussendung.
Die Zeichen stehen bei Heidelberg also weiter auf Veränderung… auch im Vorstand. Es wäre wünschenswert, dass angesichts der herannahenden drupa im kommenden Jahr die Wolken nicht allzu tief hängen, was jedoch mit solchen Ankündigungen wohl doch vermittelt wird.

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Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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