Energie- und Klimastrategie: Im Schulterschluss mit Bioökonomie umsetzen

Veröffentlicht am: 10.04.2018

Die Österreichische Papierindustrie sieht die kürzlich präsentierte Klima- und Energiestrategie vorsichtig positiv. Letztlich sind aber die daraus abgeleiteten Maßnahmen entscheidend. Der Fokus der Strategie liegt neben Gebäudeeffizienz und der Mobilitätsoffensive klar wieder im Strombereich. Für die Bioökonomie – den wesentlichen Treiber einer CO2-armen Klima- und Energiezukunft – ist jedoch eine eigene Strategie geplant.

Die Bundesregierung plant bis 2030 den Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern zu erzeugen. Das ist ein sehr ambitioniertes Ziel aus Sicht der Papierindustrie, da vor allem die E-Mobilität und die zunehmende Digitalisierung den Strombedarf weiter steigen lassen werden. Den Fokus und wesentlichen Teil der Aufbringung sieht Gabriele Herzog, Geschäftsführerin der Austropapier, klar im Bereich der rohstoffunabhängigen Technologien, Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik. „Von neuen Biomasseheizkraftwerken sollte in Zukunft abgegangen werden. Im Sinne einer funktionierenden Bioökonomie sollten aus Holz zuerst Möbel, Papier, Essigsäure und weitere biobasierte Produkte entstehen und nur die Reststoffe zu Ökostrom und Fernwärme umgewandelt werden. Und der Ausbau des Netzes muss natürlich mit dem Ziel für erneuerbare Energien Hand in Hand gehen.“
Insbesondere gespannt ist die Papierindustrie auf die Ausgestaltung des neuen Österreichischen Energiegesetzes bis 2020. Es wird das bisherige Ökostromgesetz ablösen. Hier muss der Schwerpunkt des Fördermechanismus auf Marktnähe und möglichst hoher Kosteneffizienz liegen. Für jeden Fördereuro sollte also das Maximum an Ökostrom erzeugt werden. Eine Deckelung der Mittel könnte unerwünschte Kostenexplosionen verhindern.
Positiv beurteilt die Papierindustrie die Absicht, den Regel- und Ausgleichsenergiemarkt weiter zu öffnen. Hier sind Industrieunternehmen durch ihre energetischen Flexibilitäten und Potenziale in der Lage, einen wesentlichen Beitrag zur Energiekostensenkung zu leisten. „Derzeit ist eine Teilnahme aufgrund der technischen Anforderungen und bürokratischen Hindernisse nur für bestimmte Industrieanlagen möglich und erfordert eine Anpassung der Prozesse“, sagt Herzog und erläutert, wie das künftig besser funktionieren würde: „Durch Anreize, zum Beispiel bei den Netztarifen und Energiepreisen sowie durch Optimierung des Zusammenspiels von EVUs, Netzbetreibern und Unternehmen, können Hemmnisse zur Teilnahme abgebaut werden. Dann wäre eine Teilnahme auch für kleinere Verbraucher interessant“.

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