100 Prozent Druck in Österreich

Veröffentlicht am: 01.10.2019

Auftraggeber von Print-Werken können seit kurzem mit „Printed in Austria“ zeigen, dass sie auf österreichische Druckqualität setzen und damit die Wertschöpfung Österreichs stärken.

Es gibt einen Gegentrend zur Digitalisierung und Globalisierung: den Fokus auf lokale Produktion und lokale Wertschöpfung. Das gilt auch für Druckprodukte. „Auf der einen Seite wissen wir, dass es viele Print-Auftraggeber schätzen, ihre Ansprechpartner persönlich zu kennen, mit diesen die Gestaltung zu diskutieren und bei der Farb- und Druckabstimmung in der Druckerei mit dabei zu sein. Speziell wenn es um hochwertige Druckprodukte geht, ist das ein wesentlicher Grund für die Partnerwahl. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Unternehmen, die selbst regional und nachhaltig produzieren und agieren und daher auf österreichische Druckqualität setzen. Dafür haben wir das Gütesiegel entwickelt“, so Alexandra Zotter, Geschäftsführerin des Verband Druck & Medientechnik über die gedanklichen Hintergründe zum Projekt.
Wofür steht nun das „Printed in Austria“-Gütesiegel? Es ist ein Herkunftssiegel und steht für Print-Produkte, die mit österreichischem Know-how und damit in Top-Qualität produziert wurden. Es ist als eingetragene Wort-Bildmarke geschützt. Auftraggeber, die auf dieses Zeichen setzen, können sichergehen, dass ihre „Printed in Austria“-Druckwerke regional produziert werden, österreichische Arbeitsplätze sichern und dafür sorgen, dass die Wertschöpfung in Österreich bleibt.
Der Druck muss zu 100 Prozent in Österreich durchgeführt worden sein. Das heißt auch keine Produktion bei einem Tochterunternehmen im Ausland, keine Sub-Vergabe an einen Betrieb im Ausland. Das produzierende Unternehmen ist dafür verantwortlich, dass diese Kriterien in der gesamten Druck-Lieferkette eingehalten werden. Das Gütesiegel kann auf dem jeweiligen Druckprodukt angebracht werden, wobei das Siegel für jede bedruckte Ware, unabhängig vom verwendeten Druckverfahren und vom verwendeten Bedruckstoff, verwendet werden kann.
Die Unternehmen, die dieses Gütesiegel führen dürfen, versichern mit der Unterzeichnung des „Code of Conduct“, dass sie sich an die definierten Regeln halten. Weiters wählt der Verband per Zufallsprinzip aus den Druckereien, die die Verbandsmarke „Printed in Austria“ nutzen, Unternehmen aus und prüft drei Produkte. Als Nachweis für den Druck in Österreich geeignet sind z.B. Eingangsrechnungen bei Fremdvergabe, Tageszettel oder Querschnittsbögen. Die Seriennummer am Gütesiegel zeigt die Nummer des Unternehmens – diese kann auf der Website des Verbandes eingesehen werden – sowie die Gültigkeitsdauer. „Mit dem Gütesiegel haben wir den Nerv der Zeit getroffen, denn wir haben innerhalb kurzer Zeit an 13 Unternehmen österreichweit das Gütesiegel vergeben können. Weitere Betriebe sind in der Pipeline“, freut sich Zotter.


Foto: Alexandra Zotter, Geschäftsführerin Verband Druck & Medientechnik. ©KiTO.photography/Michael Baumgartner

Folgende Unternehmen dürfen aktuell das „Printed in Austria“-Gütesiegel führen:
Buchdruckerei Lustenau GmbH, Lustenau
Bucher Druck GmbH, Hohenems
Dockner GmbH, Kuffern
Druck Carinthia GmbH & Co KG, St. Veit
Druck Styria GmbH & Co KG, Graz
Druckerei Hans Jentzsch & Co GmbH, Wien
Druckerei Janetschek GmbH, Heidenreichstein
Druckwerkstatt Handels GmbH, Wien
Kreiner Druck- u. Verlagsges.m.b.H. & Co.KG, Villach
Print Alliance HAV Produktions GmbH, Bad Vöslau
Print Zell GmbH, Zell am See
Samson Druck GmbH, St. Margarethen
Wallig Ennstaler Druckerei und Verlag GmbH, Gröbming
Die aktuelle Seite der „Printed in Austria“-Unternehmen inklusive Gütesiegelnummern und Gültigkeitsdatum kann hier eingesehen werden: https://druckmedien.at/printed-in-austria/

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Kommentar

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