Koenig & Bauer im ersten Halbjahr 2022 gut aufgestellt

Veröffentlicht am: 02.08.2022

Der Koenig & Bauer-Konzern blickt auf ein herausforderndes erstes Halbjahr 2022 zurück. Das aktuelle operative Umfeld zählt zu einem der schwierigsten in der jüngsten Geschichte Europas.

 

Nahezu alle produzierenden Unternehmen stehen im Spannungsfeld zwischen einer hohen Kundennachfrage einerseits und einer langen Liste negativer Einflussfaktoren hauptsächlich auf der Versorgungsseite andererseits. „Trotz aller aktuellen Unwägbarkeiten und temporärer Effekte sehen wir uns in mehrfacher Hinsicht gut aufgestellt und richten unser Geschäftsmodell weiterhin strategisch am wachsenden Markt für Verpackungen aus“, kommentiert Dr. Andreas Pleßke, Vorstandssprecher bei Koenig & Bauer und ergänzt: „Unser Geschäftsmodell ist durch die temporären Unwägbarkeiten nicht gefährdet. Unsere Endmärkte, die vor allem den Lebensmittel-, Getränke-, Pharma-, und Kosmetikbereich adressieren, sind intakt.“
Im ersten Halbjahr 2022 bestellten die Kunden rund 13 Prozent mehr als im bereits guten Vorjahreszeitraum. Dazu hat insbesondere der Zuwachs der Aufträge im Segment Sheetfed um rund 22 Prozent und im Segment Digital & Webfed um rund 46 Prozent beigetragen. Mit 692,9 Millionen Euro lag der Auftragseingang somit erneut über dem Branchendurchschnitt für Druckereimaschinen, der für die ersten fünf Monate ein Plus von knapp fünf Prozent erreicht. Der Koenig & Bauer-Auftragsbestand weist zum 30. Juni mit rund einer Milliarde Euro einen der höchsten in der jüngsten Unternehmensgeschichte aus. Die Investitionsentscheidungen der Kunden zeigen somit, dass Koenig & Bauer in den vergangenen Jahren gute Arbeit geleistet hat und sich die Fokussierung auf das Produkt- und Lösungsangebots vor allem im strukturell wachsenden Markt für Verpackungen auszahlt. Diesen Weg verfolgt das Unternehmen konsequent und jetzt auch gemeinsam mit der Celmacch Group S.r.l., einem führenden Hersteller für High Board Line Flexo-Druckmaschinen und Rotationsstanzen für die Wellpappen-Industrie. Koenig & Bauer adressiert den Wellpappenmarkt, der wertmäßig den größten Anteil am Gesamtmarkt für Verpackungen ausmacht, bereits mit der CorruCUT und der CorruFLEX. Künftig firmiert Celmacch unter dem Namen Koenig & Bauer Celmacch und die gemeinsame Produktfamilie wird unter dem Namen „Chroma“ alle Preis- und Performanceklassen in diesem Marktsegment abdecken. Christoph Müller, Mitglied des Vorstands und zuständig für das Segment Digital & Webfed kommentiert: „Die Erfolgsgrundlage dieses Zusammenschlusses basiert auf sich ergänzenden Fähigkeiten, um die Wachstumschancen im Wellpappenmarkt aktiv mitzugestalten.“ In diesen Kontext fällt auch die vorzeitige Vertragsverlängerung von Christoph Müller, der dem Vorstand demnach bis zum 30.06.2026 angehören wird. Die Erstbestellung von Christoph Müller erfolgte 2006. In seinen Zuständigkeitsbereich fallen die Neuentwicklungen im Wellpappen- und Digitaldruckbereich sowie die strategischen Partnerschaften wie zum Beispiel mit HP. Die Verlängerung gewährleistet die reibungslose Anbindung von Celmacch an das weltweite Vertriebs- und Servicenetzwerk von Koenig & Bauer. Ralf Sammeck gehört dem Vorstand seit 2007 an. Er ist für die digitale Transformation im Konzern zuständig und stellt mit seiner Erfahrung auch nach der drupa 2024 sicher, dass der Bereich Sheetfed im wachsenden Verpackungsmarkt seine erfolgreiche Position weiter ausbaut und die Digitalisierung weiter vorantreibt. Sein Vertrag wird um ein Jahr bis zum 30.06.2025 verlängert.

Umsatz weit über Branchendurchschnitt
Der Konzernumsatz lag nach sechs Monaten mit 491,8 Millionen Euro nahezu auf dem Niveau des Vorjahres und damit weit über dem Branchendurchschnitt, der ein Minus von rund 13 Prozent nach fünf Monaten zeigt. Mit einem Blick auf die Quartale erhöhte sich der Umsatz im zweiten Quartal sowohl gegenüber dem Vorjahresquartal als auch dem ersten Quartal 2022. Ergebnisseitig konnte man die Material- und Energieteuerung durch die angekündigten Preiserhöhungen nahezu ausgleichen. Jedoch hat der Anteil der ineffizienten Produktionskosten aufgrund der weltweit gestörten Lieferketten im zweiten Quartal zugenommen. Sie führen auch zu notwendigen Mehr- oder Nacharbeiten an den Anlagen und Maschinen und belasten die Produktivität sowohl in den Werken als auch vor Ort bei den Kunden. Der im Rahmen des Effizienzprogramms P24x eingeführte Zentraleinkauf zahlt sich bei den gestörten globalen Lieferketten ebenfalls aus.

Jahresprognose 2022 und Mittelfristziele bestätigt
Das zweite Halbjahr bleibt weiterhin von großen Unsicherheiten geprägt. Die Entwicklung der weltweit gestörten Lieferketten ist ebenso unvorhersehbar wie auch die der geopolitischen Lage und der hohen Inflation in Europa und den USA und könnten zu einer weltwirtschaftlichen Verlangsamung im zweiten Halbjahr führen. Hinzu kommt der aktuell nicht abschätzbare pandemische Verlauf in den Wintermonaten. Die geplante Auslieferung der Maschinen und Anlagen für die zweite Jahreshälfte 2022 stellt eine große Herausforderung dar und muss bei einer weiteren Verschlechterung der globalen Lieferkettensituation neu bewertet werden. Daher ist zur Fertigstellung des Halbjahresberichts weiterhin keine verlässliche Konkretisierung der Jahresprognose 2022 möglich und Koenig & Bauer geht für 2022 nach wie vor beim operativen Konzernumsatz und der operativen EBIT-Marge von einem leichten Anstieg gegenüber dem Vorjahr aus und bestätigt die Mittelfristziele.

   
« voriger   |   nächster » « zurück

Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

Anzeige

Umfrage

Beeinflussen die Auswirkungen des Coronavirus Ihre Geschäftsentwicklung?

Ja, massiv
Etwas
Gar nicht
Keine Meinung