Zeitschriftencover auf Schmalbahnetikettenmaschine gedruckt

Veröffentlicht am: 18.09.2018

Im Frühjahr dieses Jahres wurde bei der Insignis Etiketten Erzeugung und Vertrieb GmbH die erste Gallus Labelfire in der Region in Betrieb genommen. Die digitale Anlage ermöglicht die Etikettenproduktion samt Einsatz verschiedener Druckverfahren als auch Veredelung. Hinzu kam in der Zwischenzeit die DEU-Veredelungseinheit. Wenn man die Möglichkeiten der Maschine betrachtet, dann kommt man zu dem Schluss, dass da noch mehr gehen kann, als die Produktion von Etiketten.

Erinnern Sie sich noch an die „Wünsch Dir was“ TV-Show mit Dietmar Schönherr und Vivi Bach? Ähnliches, so scheint es, kann nun mit dieser Maschine realisiert werden: Sieben Farben, passgenau beidseitig bedruckt plus Veredelung und dies auf den verschiedensten Materialien. Es gibt derartig viele Möglichkeiten, die im normalen Offsetdruck nur schwer oder sehr kostenintensiv umsetzbar sind. Das fängt bei den Materialien an und geht bis zur Veredelung mit einer digitalen Lackeinheit, die individuell in den unterschiedlichsten Arten verwendet werden kann. Es sind sogar „Lackmutationen“ möglich – de facto eine drucktechnische „eierlegende Wollmilchsau“.
Diese Möglichkeiten haben Insignis und die PACKAGING Austria Redaktion auf die Idee gebracht, den grundsätzlichen Etikettendruck-Ansatz der Maschine zu erweitern und in Richtung Akzidenzen zu denken bzw. zu lenken. Die Gallus Labelfire erweitert das Anwendungsspektrum um ein Vielfaches und gibt dem Anwender der Maschine absolut neue Möglichkeiten seinen Kunden drucktechnische Leckerbissen anzubieten.

Die Technologie
Die Gallus Labelfire wurde von Gallus in einem Gemeinschaftsprojekt von Heidelberg und deren Technologiepartner für die Inkjet-Technologie, Fujifilm, entwickelt. Im Druckmodul finden sich Inkjet-Druckköpfe der neuesten Generation. Das Druckkopfdesign ermöglicht die Verbindung mehrerer Köpfe für eine größere Druckbreite – ohne sichtbare Übergänge. Die native Auflösung von 1.200 dpi sorgt für eine Druckqualität, die im UV-Inkjet-Bereich heutzutage ihresgleichen sucht und den Vergleich mit Offset nicht zu scheuen braucht – im Gegenteil. Diese Technologie vereint die Geschwindigkeit des Flexodrucks mit der Effizienz des Digitaldrucks – ein System, das Anwendern vollkommen neue Möglichkeiten erschließt. Die Maschine arbeitet mit einer Bahngeschwindigkeit von bis zu 50 Meter pro Minute und bietet sieben Farben plus Weiß.
Die Vorteile eines vollkommen integrierten Prozesses sind nicht von der Hand zu weisen. Die Digitaltechnologie vereinfacht das Handling variabler Daten und die Versionierung von Etiketten und ermöglicht somit die wirtschaftliche Produktion von Kleinauflagen und mehr. Der Etikettendrucker gewinnt dadurch die notwendige Flexibilität, die sein Auftraggeber von ihm erwartet. Durch die Kombination der Stärken des Digitaldrucks mit speziell für den Digitaldruck optimierten Verfahren des Inline-Finishing können Etiketten oder andere Drucksorten auf der Gallus Labelfire zudem auch inline lackiert, veredelt und weiterverarbeitet werden. Dies bedeutet für den Etikettendrucker, dass er gegenüber einem mehrstufigen Produktionsprozess Zeit, Kosten und Material einspart, da der Wechsel auf die nachgelagerte Weiterverarbeitung entfällt.

Digitale Lackierung
Auf der letzten Labelexpo 2017 in Brüssel wurde die Digital Embellishment Unit (DEU) noch als Prototyp präsentiert. Eine Gemeinschaftsentwicklung dreier Schweizer Unternehmen: der Steinemann Technology AG, der Gallus Ferd. Rüesch AG, beide aus St. Gallen und der Schmid Rhyner AG aus Adliswil. Mittels Inkjet-Verfahren ist diese neu geschaffene digitale Veredelungseinheit in der Lage, inline digital zu lackieren und dabei Matt-und Glanz-Effekte sowie haptische Spot-Lackeffekte in unterschiedlichen Höhen auf die Substratbahn zu applizieren. Eine der ersten dieser Veredelungseinheiten ist im Sommer bei Insignis installiert worden. Die Integration dieser Veredelungseinheit folgt dem modularen Prinzip des Kombinationsdrucks. Dabei wird diese digitale Lackiereinheit, wie ein weiteres Druckwerk, nach der 8-Farben UV-Inkjet-Einheit in das digitale Druckmaschinensystem der Gallus Labelfire integriert. Die digitale Veredelungseinheit kann in einem Durchgang sowohl Glanz- und Matt-Spotlackierungen, als auch haptische Relief-Effekte erzeugen. Dies alles geschieht mit atmosphärischen UV-Inkjet-Lacken. Das Anwendungsspektrum reicht dabei von Lackauftragsvolumina bis zu 100 Gramm pro Quadratmeter bei einer Auflösung von 600 x 600 dpi (native/physikalisch).



Das Cover-Team

DESIGN: Jo Santos, www.neadesign.at
FOTOGRAFIE: Thomas Topf, //thomastopf.com/Website/THOMASTOPF.html
DRUCK: Insignis Etiketten Erzeugungs- und Vertrieb GmbH; Projektmanagement: Richard Schilcher, Erwin Pudek, www.insignis.at
MEDIUM: PACKAGING Austria, www.packaging-austria.at

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Kommentar

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