Neuer Lehrberuf Buchbindetechnik und Postpresstechnologie gestartet

Veröffentlicht am: 21.07.2020

Mit dem neuen Berufsbild Buchbindetechnik und Postpresstechnologie erfüllt sich eine langjährige Forderung des Verband Druck & Medientechnik. Druckereien können ab sofort Lehrlinge in diesem Bereich ausbilden. Gesucht werden technikbegeisterte jungen Menschen, die Lust auf Druck haben.

Die Druckbranche bildet derzeit rund 200 Lehrlinge pro Jahr aus. „Neben Druckvorstufentechnikern und klassischen Druckern ist vielen Druckereien in den letzten Jahren vor allem der Bedarf an Facharbeitern für die Endfertigung gestiegen“, sagt Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck & Medientechnik. Die Weiterverarbeitung der Druckbögen zu Büchern, Broschüren und Mailings, die Datenverarbeitung von Adressdaten bis hin zur Logistik und dem Versand erforderte zunehmend Know-how von digitalen Workflows, Datenverarbeitung und Datenschutz, Qualitätsmanagement und Logistik. Mit dem neuen Lehrberuf wurde dieser technologischen Entwicklung in Buchbindereien, Druckereien und Verlagen Rechnung getragen. Die Lehre umfasst eine dreieinhalbjährige Ausbildung, während der sich die Lehrlinge auf ein oder zwei Schwerpunkte spezialisieren können. „Wir freuen uns, dass hier ein attraktiver und spannender Lehrberuf geschaffen wurde, der einerseits den tatsächlichen Anforderungen aus der Praxis entspricht und andererseits jungen Menschen einen zukunftsweisenden Beruf bietet“, betont Sodoma.

Schwerpunkt Buchbinder/Buchbinderin
Dieser Schwerpunkt entspricht dem bereits bekannten Berufsbild des Buchbinders. Erweitert wurde der Schwerpunkt um Grundlagen der Automatisierung und Digitalisierung, Vernetzung entlang der Wertschöpfungskette, Beifügen und Konfektionieren.

Schwerpunkt Buchfertigungstechnik
Buchfertigungstechniker arbeiten in überwiegend industriell geprägten Druckereien oder Verlagen. Besonderes Augenmerk wird hier auf die digitale Vernetzung und die Automatisation gelegt.

Schwerpunkt Postpresstechnologie

Dieser Schwerpunkt betrifft die Ausbildung in allen Bereichen nach dem Druck („post press“) mit Schwerpunkt auf Broschüren und Zeitschriften. Erweitert wurde der Schwerpunkt um die Workflow-unterstützte Aufbereitung von Daten und die Herstellung von Kleinproduktionen auf EDV-gesteuerten Endfertigungsanlagen. Der Postpress-Technologe arbeitet vor allem in gewerblichen Druckereien, die neben dem Druck auch Endfertigung anbieten sowie in Lettershops und anderen endverarbeitenden Betrieben.

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Kommentar

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Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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