Koenig & Bauer: Chance & Change sowie optimistisch für 2025

Veröffentlicht am: 08.04.2025

 

Koenig & Bauer sieht sich nach einem starken vierten Quartal 2024 und einem Rekordauftragsbestand gut positioniert, um die positive operative Entwicklung im aktuell volatilen Marktumfeld fortzuführen und Profitabilitätssteigerungen zu realisieren.

 

Mit der planmäßigen Umsetzung des Fokusprogramms „Spotlight“ wurden, wie erwartet, wichtige Effizienzsteigerungen und strukturelle Optimierungen erreicht, die sich bereits im Berichtsjahr positiv auf das operative Ergebnis auswirkten. Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Pleßke kommentiert: „Das Jahr 2024 ist für Koenig & Bauer von Change & Chance geprägt – und dieser Wandel setzt sich auch aktuell fort. Koenig & Bauer verbindet seit über 200 Jahren Innovationskraft mit einer starken Marktposition, um sich kontinuierlich neuen Herausforderungen zu stellen, Innovationen voranzutreiben und Chancen zu nutzen. Wir haben die im November angekündigte Neuaufstellung des Konzerns zügig umgesetzt, um in einem anspruchsvollen Marktumfeld noch kundenfokussierter mit unseren innovativen Produkten und Services erfolgreich zu agieren. Mit der konsequenten Umsetzung des Programms ‚Spotlight‘ haben wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Der abgeschlossene Generationenwechsel im Vorstand spiegelt diesen stetigen Wandel wider. Aus diesem Grund trägt der diesjährige Geschäftsbericht das Motto ‚Chance & Change‘, das sowohl den Wandel des vergangenen Jahres als auch die fortlaufenden Chancen und Veränderungen symbolisiert,” so Dr. Andreas Pleßke, Vorstandsvorsitzender der Koenig & Bauer AG.

Gesteckte Ziele erreicht
Koenig & Bauer hat im Geschäftsjahr 2024 in einem schwierigen globalen Marktumfeld und dank eines starken Schlussquartals alle im November 2024 gesteckten Teilziele erreicht und damit die aktualisierte Jahresprognose erfüllt. Bei einem Umsatz von 1.274,4 Millionen Euro erzielte das Unternehmen ein um Sondereffekte bereinigtes operatives EBIT von 25,8 Millionen Euro. Die Bereinigungen beinhalten Sondereffekte im Zusammenhang mit dem Fokusprogramm „Spotlight“ zur nachhaltigen Stärkung der Ertragskraft in Höhe von insgesamt 50,4 Millionen Euro sowie Einmalkosten in Höhe von 10,5 Millionen Euro für die Teilnahme an der Leitmesse drupa. Der hohe Konzernauftragseingang von 1.402,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024 führte zu einem Anstieg des Konzernauftragsbestands auf 1.039,8 Millionen Euro bei einer Book-to-Bill Ratio von 1,10. Dies ist der höchste Jahresendstand in der jüngsten Geschichte von Koenig & Bauer. Er dient als solide Basis für das Geschäftsjahr 2025 und darüber hinaus, ist jedoch nicht gleichmäßig auf alle Geschäftsbereiche verteilt. Vor dem Hintergrund der Ergebnisentwicklung und des weiterhin angespannten Marktumfelds schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung vor, für das Geschäftsjahr 2024 keine Dividende auszuschütten. Gleichzeitig hält Koenig & Bauer an seiner grundsätzlichen Dividendenpolitik fest, die bei profitabler Geschäftsentwicklung im Jahr eine Ausschüttung von 15 – 35 Prozent des Konzernergebnisses bei einer Mindestdividende von 0,3 Euro pro Aktie anstrebt.

Deutliche Verbesserung beim Free Cashflow und Net Working Capital
Im vierten Quartal konnte ein sehr starker positiver Free Cashflow von 67,4 Millionen Euro erzielt werden, im Vorjahr waren es minus 18,7 Millionen Euro. Dies führte zu einem positiven Free Cashflow von insgesamt 31,6 Millionen Euro für das Gesamtjahr, obwohl in den ersten neun Monaten noch ein negativer Cashflow von minus 35,8 Millionen Euro verzeichnet wurde. Maßgeblich für diese Verbesserung war die Reduzierung des Net Working Capital von 379,0 Millionen Euro im Vorjahr auf 294,2 Millionen im Berichtsjahr. Bezogen auf den Umsatz der letzten zwölf Monate lag dieser Wert bei 23,1 Prozent Dr. Stephen Kimmich, CFO und Deputy CEO, ergänzt: „Somit wurde das angestrebte Ziel einer weiteren Verbesserung des Net Working Capital auf maximal 25 Prozent des Jahresumsatzes erreicht. Vor dem Hintergrund des anspruchsvollen globalwirtschaftlichen Marktumfelds ist das eine hervorragende Leistung.“

Weichenstellung für nachhaltige Profitabilität
Im Geschäftsjahr 2024 hat Koenig & Bauer die Maßnahmen des Ende 2023 gestarteten Fokusprogramms „Spotlight“ planmäßig vorangetrieben und umgesetzt. Ziel der Maßnahmen ist es, die Wettbewerbs- und Ertragskraft des Konzerns nachhaltig zu stärken. Insgesamt fielen im Jahr 2024 nicht operative Sondereinflüsse in Höhe von 50,4 Millionen Euro an. Diese beinhalten im Wesentlichen Kosten für Sach- und Personalkostenanpassungen im Rahmen der Projekte „BNSx“ zur Steigerung der Profitabilität im Banknotengeschäft und im Projekt „D&W 2.0“ zur Beendigung der anhaltenden Verlustsituation im bisherigen Segment Digital & Webfed sowie für die Verschlankung der Holdingstrukturen. Darüber hinaus hat der Vorstand im Rahmen des Projekts „Metal 2.0“ die Einstellung des CS-MetalCan-Geschäfts für den zweiteiligen Getränkedosendruck beschlossen, so dass die ursprünglich prognostizierte Obergrenze für das „Spotlight“-Programm um 5,4 Millionen Euro übertroffen wurde.

Neue Segmentstruktur für stärkere Kundenorientierung
Mit einer neuen Segmentstruktur wird Koenig & Bauer seine Märkte und Kunden noch gezielter adressieren, Synergien besser nutzen und kundenorientierte Lösungen effizienter anbieten können. Die Konzentration auf die beiden Segmente Paper & Packaging Sheetfed Systems (P&P) und Special & New Technologies (S&T) ist die konsequente Fortsetzung des 2014 eingeleiteten Wandels zu einem stärker spartenorientierten Konzern. Das neue Segment Paper & Packaging Sheetfed Systems (P&P) umfasst alle bisherigen Aktivitäten des Segments Sheetfed und integriert zusätzlich den Wellpappen-Druck der Chroma-Serie von Koenig & Bauer Celmacch, die bislang dem Segment Digital & Webfed zugeordnet war. Auch das Joint Venture Koenig & Bauer Durst verbleibt in diesem Segment.
Das zweite Segment Special & New Technologies (S&T) umfasst künftig die bisherigen Bereiche aus dem Segment Special sowie die verbliebenen Geschäftseinheiten von Digital & Webfed. Dazu gehören unter anderem der Rollendigital- und Flexodruck, der Zeitungsdruck sowie neue Projekte wie die Zusammenarbeit mit PowerCo im Bereich Trockenbeschichtung für die Batteriezellfertigung. Zusätzlich werden neue Anwendungen aus dem Bereich Inspektionssysteme und Produktsicherheit in die eigenständige Business Unit Vision & Protection überführt. Die Digital Unit, bislang als Querschnittsfunktion in der Holding organisiert, wird künftig unter dem Namen „Kyana“ als eigener Geschäftsbereich im Segment S&T geführt und bündelt die digitalen Lösungen aus den bisherigen Segmenten Digital & Webfed sowie Special.

Ausblick 2025
Trotz schwieriger und unsicherer weltwirtschaftlicher und geopolitischer Entwicklungen, sieht sich Koenig & Bauer für das Geschäftsjahr 2025 gut aufgestellt. Dank eines historisch hohen Auftragsbestands und zusätzlicher Einsparungen aus dem Fokusprogramm „Spotlight“ erwartet der Vorstand ein leichtes Umsatzwachstum auf 1,3 Milliarden Euro bei einer Steigerung des operativen EBIT auf einem Korridor zwischen 35 - 50 Millionen Euro. Innerhalb dieses Korridors ist die Zielerreichung in hohem Maße von den tatsächlichen weltwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen in den kommenden Monaten abhängig. „Wir blicken optimistisch auf das Jahr 2025. Die Grundlage dafür haben wir mit der konsequenten Umsetzung unseres Programms „Spotlight“, der deutlichen Verbesserung beim Free Cashflow und Net Working Capital sowie mit einem guten Auftragsbestand gelegt. Neben der Verbesserung des operativen EBITs erwarten wir für 2025 wieder eine positive Cashflow Entwicklung für das Gesamtjahr. Von den Sondereinflüssen für „Spotlight“ ist bereits der größte Anteil entweder nicht zahlungswirksam oder bereits im Geschäftsjahr 2024 zahlungswirksam umgesetzt worden. Die globalen wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen beobachten wir aufmerksam, um auch weiterhin – wie in den vergangenen 208 Jahren der Firmengeschichte – resilient darauf zu reagieren“, so Dr. Stephen Kimmich, CFO und Deputy CEO.
Koenig & Bauer sieht in 2026 einen Konzernumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro bei einer operativen EBIT-Marge von rund 6 % weiterhin als möglich an. Aufgrund der unsicheren weltwirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen und der dazugehörigen Planungsunsicherheiten, ist aktuell ein Konzernumsatz zwischen 1,4 und 1,5 Milliarden Euro bei einer operativen EBIT-Marge zwischen fünf und sechs Prozent geplant.

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