Graphische im Ausnahmemodus

Veröffentlicht am: 28.04.2020

Dipl. Ing. Manfred Niedl, Direktor der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, erzählt im Gespräch, wie die Schule die derzeitige Situation bewältigt und wie es weitergeht.

Der Zeitplan für „die Graphische“ wurde gemeinsam mit der Direktion am 16.03.2020 erstellt und sieht vor, dass die Schule grundsätzlich bis 03.Juni 2020 für den Normalbetrieb gesperrt ist. Am 03. Juni wird geöffnet, und auch der praktische Unterreicht findet wieder statt. Bis dahin findet der Unterricht in Form von Fernlehre nach einem dafür definierten Stundenplan statt. Nach Information des Direktors wurde diese Form sehr gut angenommen, da vor allem die Schüler der Graphischen fast zu 100 Prozent mit Laptops und PCs ausgestattet sind und schon vorher – vor allem in der Grafik- und Multimediaabteilung – der digitale Unterricht gang und gäbe war. Seitens der Unterrichtsbehörde wurden die wenigen Schüler ohne Laptop seitens der Schule und des Ministeriums mit Geräten versorgt. Die schriftliche Matura findet am 25. Mai 2020 statt und wurde auf Mathematik, Fachtheorie, Deutsch und Englisch reduziert. Eine mündliche Matura ist nicht vorgesehen, kann aber auf Wunsch der Studenten im Herbst nachgeholt werden. Zur Vorbereitung öffnet die Graphische für die Maturanten am 04. Mai 2020. Hier findet ein sogenannter Ergänzungsunterricht statt, wobei die fachtheoretischen Arbeiten bereits alle abgegeben wurden und auch beurteilt sind. Auch der praktische Unterricht findet in Form – so weit wie möglich – per Fernlehre statt.

Die Schule selbst funktioniert über Homeoffice, wobei über einen zentralen Computerraum die Angestellten von zu Hause mit den PCs der Schule arbeiten. Das Netzwerk der Schule hat sich in der Corona-Krise bewährt und wird auch durch zusätzliche Angebote in der Cloud des Ministeriums unterstützt.
Einzig und allein die Kollegs sind durch das Ausfallen des Schulunterrichts am meisten betroffen, da ja diese Ausbildung nur vier Semester dauert. Aber auch dort wurde so gut wie möglich versucht keinerlei Ausbildungslücken entstehen zu lassen, was natürlich für den praktischen Unterricht schwer möglich ist.
Alle Aufnahmegespräche sind teilweise schon abgeschlossen, die noch ausständigen werden digital in Form von digitalen Mappen und Gesprächen abgehalten. Was die Leitung betrifft so ist die Schule immer durch einen der Abteilungsvorstände oder dem Direktor besetzt.
Laut Information von Direktor Niedl sollte das Ausbildungsziel für das heurige Schuljahr durchaus zufriedenstellend sichergestellt werden, wobei natürlich wie im gesamten Schulbereich und auch in der Medienbranche der Notsituation Rechnung getragen werden muss. Sicherlich wird vor allem die Jobsituation im heurigen Jahr für die Absolventen nicht einfach sein, aber auch das sollte nach der Bewältigung der Krise sich rasch ändern.

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Kommentar

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