Papierindustrie sorgt sich um Holzverfügbarkeit

Veröffentlicht am: 15.01.2014

Ungenügende Inlandsversorgung und rückläufige Holzverfügbarkeit im benachbarten Ausland schaffen derzeit kritische Engpässe. Dazu drängt die Industrie auf eine weitere Reform der Ökostrom-Gesetzgebung und auf die definitive Absage an Biomasse-Großkraftwerke. Falschinterpretationen dieser Forderungen werden zurückgewiesen.

 

Notwendige Holzimporte, sogar aus Übersee, veranlassen die österreichische Papierindustrie aufs Neue Alarm zu schlagen. Der ungebremste Anstieg der energetischen Nutzung von Holz schränkt für die einheimischen Zellstoff- und Papierfabriken die inländische Rohstoffbasis derart ein, dass ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit verloren zu gehen droht.

In diesem Zusammenhang scheinen die Interessen von Forstwirtschaft und Industrie nach diversen Meinungsäußerungen von forstlicher Seite weit auseinander zu laufen. „Unser Drängen, dass weitere Biomasse-Großkraftwerke, wie von der Stadt Klagenfurt geplant, nicht mehr gebaut werden sollten und unsere Forderung nach Reform des Ökostromgesetzes werden teilweise so interpretiert, als zielten wir auf Planwirtschaft und Preiskontrolle ab. Davon ist keine Rede”, so Dkfm. Wolfgang Pfarl, Präsident von Austropapier.

Die Papierindustrie hat längst zur Kenntnis genommen, dass infolge der Förderungen der Biomasse eine breiter gewordene Nachfrage nach Schwachholz einen Preisanstieg zur Folge hatte. Und bekanntlich ist die Österreichische Papierindustrie hierzulande selber der weitaus größte und dabei höchst effiziente Nutzer von Biomasse als Energieträger - ohne jegliche Förderung. Dazu Max Oberhumer, Geschäftsführer von Sappi Gratkorn: „Wir haben nichts gegen Biomasse, im Gegenteil! Es kommt aber auf die Wirkungsgrade an und – nicht zu vergessen – auf die Verfügbarkeit von Holz! Letztlich muss aus gutem Grund der stofflichen Verwendung von Holz Priorität gegeben werden.”

Dieser sogenannten kaskadischen Nutzung liegen vernünftige volks- und betriebswirtschaftliche Überlegungen zugrunde, weswegen sie im Ökostromgesetz verankert wurden. Für die fällige Reform dieser gesetzlichen Regelung wünscht sich die Papierindustrie statt Polemik endlich wieder einen sachlichen Dialog mit ihren Partnern.

 

 

Foto: Max Oberhumer, Geschäftsführer von Sappi Gratkorn und Dkfm. Wolfgang Pfarl, Präsident von Austropapier.

« voriger   |   nächster » « zurück

Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

Anzeige

Umfrage

Beeinflussen die Auswirkungen des Coronavirus Ihre Geschäftsentwicklung?

Ja, massiv
Etwas
Gar nicht
Keine Meinung