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Sammelhefter – Dient als Gerät zur Drahtheftung von Druckerzeugnissen dazu, aus fertig gedruckten und gefalzten Bogen Hefte - Zeitschriften, Broschüren etc. - herzustellen. Druckbogen und Umschlag werden in der gewünschten Reihenfolge ineinander gelegt, ausgerichtet und mit Drahtklammern geheftet. Als letzter Arbeitsgang wird das Heft auf drei Seiten beschnitten. Dies trennt die Bogenfalze auf, die nicht auf der Seite des Heftrückens liegen, und das Heft erhält seine endgültige Form.

 

Satinieren – Eine Nachbehandlung des Papiers nach der Herstellung ist das Satinieren in einem Kalander - auch Kalandrieren genannt. Dabei läuft das Papier über mehrere Walzenpaare, die durch Walzen verschiedener Härte und Materialien gebildet werden. Der dadurch bewirkte "Bügeleffekt" verleiht der Papieroberfläche mehr Glätte und Glanz.

 

Sättigung (Farb-) – Definition für die Reinheit einer Farbe. Die Sättigung gibt an, wie farbig die Farbe erscheint. Schwarz, Weiß und Grau haben keine Sättigung und für reine Farben ist die Sättigung maximal. Die Sättigung einer Farbe beeinflusst ihre Intensität. Je höher, desto intensiver ist die Farbe. Farben mit niedriger Sättigung sehen ausgeblichen aus.

 

Satzspiegel – Festlegung einer Nutzfläche auf dem ausgewählten Seitenformat, die mit dem Satz, das heißt Texten und Bildern etc., gefüllt werden soll. Der Satzspiegel wird begrenzt durch die Satzspiegelränder, also die Stege außerhalb der bedruckten Fläche. Der Papierrand soll in einem ästhetischen Verhältnis zur Nutzfläche stehen.

 

Scanner – Als Gerät zur Erfassung von Bilddaten arbeitet der Scanner durch optische Abtastung der zu erfassenden Vorlage. Lichtempfindliche Sensoren wandeln die Helligkeits- und Farbinformationen in elektrische Werte um. Die beiden wichtigsten Scanner-Bauformen sind Trommel- und Flachbettscanner.

 

Schablonieren – Schattenhaftes Wiederholen von Teilen eines Druckbildes auf nachfolgenden, mit der betreffenden Farbe bedruckten Flächen eines Druckerzeugnisses. Dabei kann die Färbung stärker oder schwächer sein. Der unerwünschte Effekt kommt dadurch zustande, dass sich die Druckfarbe im Farbwerk von einem Druckvorgang bis zum nächsten nicht wieder ausreichend gleichmäßig verteilt.

 

Schmalbahn - Breitbahn – Angabe, ob Papierbogen mit der schmalen oder breiten Seite dem Verlauf der in der Papiermaschine produzierten Bahn entsprechen. Im Schriftverkehr unterstreicht man oftmals die Maßangabe von Bogen, die der Rollenbreite entspricht. Der Faserlauf geht demnach parallel zu der nicht unterstrichenen Seite.

 

Schneidzeichen – Schnittmarke auf dem Druckbogen für das Nettoformat einer Seite.

 

Schön- und Widerdruckmaschine – Bogendruckmaschine, die den Druckbogen in einem Bogendurchlauf beidseitig (Schön- und Widerdruckseite) bedruckt.

 

Schöndruckseite – Papierseite, die sich bei der Herstellung auf der vom Sieb abgewandten Seite befindet. Besonders bei weniger hochwertigem Papier ist diese Seite qualitativ besser als die dem Sieb zugewandte Siebseite. Dort ist ein leichter Abdruck des Metallgewebes zu sehen, und durch das in dieser Richtung abfließende Wasser ist die Menge an Füllstoffen geringer.

 

Schreibpapiere – Weiße oder farbige, holzfreie oder holzhaltige, aber auch mit Altpapier gefertigte Papiere mit Oberflächenleimung.

 

Schrenzpapier – Einfachstes Papier, das ausschließlich aus unsortiertem Altpapier hergestellt wird. Es ist meist grau, manchmal bräunlich eingefärbt und hat ein Flächengewicht von 80 Gramm pro Quadratmeter und mehr. Schrenzpapier dient vorwiegend als Ausgangsmaterial für Wellpappe.

 

Schriftfamilie – Alle Variationen - Schnitte wie fett, mager, kursiv und so weiter - einer bestimmten Schrift.

 

Schriftgrad – Maß für die vertikale Ausdehnung eines Buchstabens, gemessen in Punkten oder in Millimetern.

 

Schriftsatz – Zusammenstellen von Schriftzeichen zu formatiertem Text als Material für die Herstellung von Druckvorlagen. Bis zur Erfindung von Setzmaschinen erfolgte der Schriftsatz von Hand mit einzelnen Typen. Die erste Umwälzung im Schriftsatz brachte die 1882 von Ottmar Mergenthaler patentierte Zeilensetzmaschine Linotype. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erfolgte der Schriftsatz zunehmend als Lichtsatz. Heute hat sich der Satzvorgang zusammen mit dem Seitenumbruch weitgehend als Desktop Publishing in den Computer selbst verlagert.

 

Schriftschnitt – Eine von mehreren Versionen einer Schriftart. Verschiedene Schriftschnitte unterscheiden sich durch ihre Strichstärke, Laufweite oder Neigung, manchmal auch durch andere Merkmale voneinander - etwa mager, halbfett, fett, schmalfett, kursiv etc.

 

Schwarzaufbau – Beschreibung, wie die Farbe Schwarz innerhalb eines Satzes für den Vierfarbendruck eingesetzt wird. Theoretisch wird Schwarz im CMYK-Farbsystem nicht benötigt, um die verschiedenen Farbtöne eines Bildes darzustellen. In der Praxis setzt man es zum Beispiel ein, um den Kontrast und die Detailzeichnung in dunklen Bereichen zu verbessern. Dient die Farbe nur zu diesem Zweck, für den nur wenig davon erforderlich ist, dann spricht man von kurzem Schwarz oder auch Skelettschwarz.

 

Seidenpapier – Papiersorten bis zu einem Flächengewicht von 30 Gramm pro Quadratmeter.

 

 

Seitenmontage – Das Platzieren von fertigen Seiten auf dem Standbogen. Für dieses Vorgehen werden Ausschießprogramme eingesetzt.

 

Sekundärfarben – Aus den Grundfarben eines Farbsystems durch Mischung erzeugte Farbtöne. Mischfarben erster Ordnung bestehen aus zwei Grundfarben mit jeweils gleichen Anteilen. Alle anderen Mischungen ergeben Sekundärfarben höherer Ordnung.

 

Sekundärfaserstoff – Aus Altpapier gewonnene Rohstoffe für die Papierherstellung. Es kann sich um Zellstofffasern oder Holzstofffasern in reiner Form oder in Mischung handeln.

 

Selective Binding (englisch Selektives Binden) – Individuelle Herstellung gebundener Druckerzeugnisse aus einer Auswahl von Komponenten. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Kataloge in mehreren Versionen herstellen, deren Inhalt auf die Wünsche verschiedener Kundengruppen abgestimmt ist. Mit Selective Binding ist es etwa auch möglich, unterschiedliche Anzeigenmotive für verschiedene Teilauflagen von Zeitschriften vorzusehen.

 

Separation – Zerlegen der Farbinformation eines Bildes in Farbauszügen für die vier Durchgänge des Vierfarbdrucks, im Prinzip nach dem CMYK-Farbmodell. Als Farbseparation wird die Umrechnung von RGB-Farben (Rot, Grün, Blau) nach CMYK-Farben (Cyan, Magenta, Gelb, Schwarz) bezeichnet.

 

Serifenbetonte Schrift – Grundsätzlich eine auffallende Betonung der Serifen. Die Bezeichnung "Egyptienne" ist die ursprüngliche Bezeichnung der Schriftgruppe V (Serifenbetonte Linear-Antiqua). Diese Bezeichnung rührt von einer allgemeinen Ägypten-Begeisterung in dieser Zeit und sagt nichts über die optische Erscheinung dieser Schriften aus.

 

Serifenlose Schrift – Druckschriften ohne Serifen. Aus der Antiqua entstandene Schriften, oft mit linearem Strich.

 

Sicherheitsfaden – Dienen bei Banknoten als Schutz gegen Fälschungen. Sie können auf der Papieroberfläche liegen oder - wie bei den neuen Euro-Geldscheinen - im Papier eingebettet sein, sodass sie nur im Gegenlicht sichtbar sind. Es handelt sich dabei um schmale Kunststoffstreifen, gegebenenfalls mit Durchbrüchen, die im Gegenlicht als Negativschrift erscheinen.

 

Siebdruck – Bei diesem Verfahren besteht die Druckform aus einem Siebgewebe mit Druckschablone. Die Druckfarbe wird durch die Druckform hindurch auf das zu bedruckende Material übertragen. Zum Übertragen des Bildes auf das Sieb existieren mehrere Methoden von einfacher manueller Art bis zum fotografischen Prozess. Der Farbauftrag beim Siebdruck ist fünf bis zehnmal so dick wie bei anderen Druckverfahren. Er eignet sich daher besonders für hochwertige Werbedrucke, Schilder, Plakate und Verpackungsdrucke.

 

Siebenfarbendruck – Variante des Offsetdrucks, bei der man neben den herkömmlichen Druckfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz auch noch Violettblau, Grün und Orangerot einsetzt. Das nach einer Theorie des Farbenspezialisten Harald Küppers entwickelte System liefert auch im Bereich der zusätzlichen drei Farben leuchtende Druckergebnisse, die sich mit dem normalen Vierfarbdruck nicht erreichen lassen.

 

Skelettschwarz – Schwarzer Farbauszug eines Farbsatzes für den Vierfarbendruck, wenn nur Kontrast und Details in den dunkelsten Regionen der Abbildungen hinzugefügt werden und daher relativ wenig Schwarz enthalten ist. Diesen Schwarzaufbau bezeichnen Drucker auch als kurzes Schwarz.

 

Smart Labels – Etiketten, die zur Identifikation von Gegenständen Transponder als Komponenten drahtloser Identifikationssystemen auf Radio-Basis (RFID - Radio Frequency Identification) enthalten. Diese Vorrichtungen lassen sich so klein und leicht ausführen, dass sie in Aufklebern üblicher Größe Platz finden.

 

Softproof – Dient im Gegensatz zum Hardproof zur Simulation eines Druckergebnisses ohne materielle Hilfsmittel, das heißt als Bild auf einem Monitor. Ein aussagekräftiges Softproof setzt die sichere Beherrschung des Prozesses der elektronischen Bildverarbeitung durch Color Management vom Eingabegerät bis zur Druckmaschine sowie definierte Lichtverhältnisse am Aufstellungsort des Bildschirms voraus. Unter solchen Umständen verspricht das Verfahren Rationalisierungspotenziale im Prozessablauf der Druckvorstufe.

 

Sonderfarben – (auch Schmuckfarben oder Spot Color) Setzt man in der Regel für Farbtöne oder Effekte ein, die sich mit den üblichen Mitteln des farbigen Drucks, das heißt durch eine Mischung der verwendeten Grundfarben (zumeist Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz), nicht realisieren lassen. Beispiele hierfür sind Leuchtfarben, Gold oder Silber.

 

Spationieren (Sperren) – Erweitern der Laufweite einer Schrift durch Verändern des Einheitswertes.

 

Speedmaster CD 102 Duo – Als Besonderheit arbeitet die Speedmaster CD 102 Duo sowohl mit Offsetdruck als auch mit Flexodruck. Konzipiert ist die Maschine für Inline-Veredelung, zum Beispiel Deckweißapplikationen auf metallisierte Folien oder hochwertige Gold- und Silberfarben, die inline mit Offsetfarbe überdruckt werden. Bei der Druckmaschine lassen sich vor und hinter den sechs Offsetdruckwerken Flexodruck-Einheiten einsetzen. Dabei kann man sowohl konventionelle Farben und wässrige Lacke als auch UV-Farben und UV-Lacke kombinieren. Für den Einsatz von Gold- und Silberlacken, die aus großflächigen, extrem dünnen Aluminiumpigmenten bestehen, gibt es ein spezielles Kammerrakelsystem mit Namen FlexoKit.

 

Spektralfarben (auch reine Farbe) – Licht einer Wellenlänge. Zerlegt man weißes Licht - eine Mischung vieler Wellenlängen - durch ein Glasprisma, erhält man eine Reihe von Farben, die kontinuierlich ineinander übergehen. Im Wesentlichen ergeben sich die Spektralfarben Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Violett. Eine Spektralfarbe kann nicht weiter zerlegt werden.

 

Spektralfotometer – Farbmessgerät, um die subjektive Empfindung Farbe zu objektivieren und in einfacher Form darzustellen. Es ist eine Farb-, Buntton-Messung. Ein Spektralfotometer misst das Verhältnis von einfallendem zu reflektiertem Licht einer farbigen Probe in genau bestimmten Wellenlängenschritten und -abständen über das ganze sichtbare Spektrum.

 

Spot Color – Sonder- oder Schmuckfarbe

 

Standbogen – Legt die Stellung der Seiten auf dem Druckbogen fest.

 

Stanzform – Form zum Heraus- oder Anstanzen von Papier- oder Kartonbogen, Folien etc.

 

Steg – In der Gestaltung einer gedruckten Seite heißen die freien Streifen zwischen dem Satzspiegel und den Seitenrändern Stege. Nach der Lage auf der Seite unterscheidet man den Kopf-, den Fuß, den Seiten- und den Bundsteg. Bei der Bemessung der Stegbreiten werden in der Typografie oft Verhältniszahlen verwendet. Der Bundsteg erhält dabei den Wert 2 und die anderen Stegbreiten in der Reihenfolge Kopf - Seite - Fuß dazu in Relation gesetzte Werte. Man gibt dann für die Stegbreiten nur ihr Verhältnis zueinander an, beispielsweise "2:3:3:4".

 

Steindruck – Flachdruckverfahren, bei dem Solnhofer Kalkstein (aus Solnhofen/Mittelfranken) als Druckform dient. 1796 von Alois Senefelder erfunden, fand das Verfahren besonders im 19. und angehenden 20. Jahrhundert weite Verbreitung. Heute setzt man Steindruck im Wesentlichen nur noch für grafische Arbeiten ein.Stitcher (englisch stitch - nähen, heften)Vorrichtung zur Heftung von Druckerzeugnissen mit Drahtklammern. Allgemeiner verwendet man den Begriff für Sammelhefter, die alle Arbeitsgänge zur Herstellung von drahtgehefteten Zeitschriften und Broschüren übernehmen - Anlegen, Sammeln, Heften und Beschneiden. Die Heidelberg Druckmaschinen AG bietet Sammelhefter unter dem Namen Stitchmaster an.

 

Stochastische Rasterung – Durch tonwertabhängige Variation der Rasterpunktabstände wird eine druckbare Halbtonstruktur erzeugt. Die Rasterpunktgröße bleibt dabei konstant (im Gegensatz zu der autotypischen Rasterung, auch Amplitudenmodulation genannt). Die unregelmäßige Anordnung der Rasterpunkte erzeugt einen Moiré-Effekt.

 

Streichen – Viele Papiere erhalten zur Verbesserung der Oberflächenglätte, des Glanzes, der Weiße und der Bedruckbarkeit einen Strich, das heißt eine Beschichtung. Sie besteht aus natürlichen Pigmenten, einem Bindemittel sowie verschiedenen Hilfsstoffen.

 

Streifencode – Dient der Darstellung von Zeichen in einer Weise, dass sie sich mit geringem Aufwand maschinell lesen lassen. Der Code besteht aus einem System von schmalen und breiten, dunklen und hellen Streifen. Eine der gebräuchlichsten Anwendungen von Streifencode-Markierungen ist der so genannte EAN-Code zur Identifikation von Waren aller Art. Der EAN-Code legt auch die Repräsentation der einzelnen Ziffern durch den Streifencode fest.

 

Strichcode – Alternative Bezeichnung für Streifencode, der zur Darstellung von Zeichen in maschinenlesbarer Form dient.

 

Strichvorlage – Ein- oder mehrfarbige Vorlagen, bei denen jede Farbe in einem einzigen Tonwert vorliegt. In der Regel handelt es sich bei Strichvorlagen um Schwarz-Weiß-Abbildungen, zum Beispiel Zeichnungen.

 

Strukturfarben – Erzeugen ihren Farbeindruck nicht (nur) mit Farbstoffen, sondern durch ihren physikalischen Aufbau. Sie enthalten spezielle Strukturen - zum Beispiel dünne, durchsichtige Plättchen -, die Licht bestimmter Wellenlänge mit Hilfe von Interferenzeffekten selektiv reflektieren. Strukturfarben erzeugen schillernde Farbeffekte, die je nach Blickwinkel variieren können. In der Natur hat diese Art der Farberzeugung bei Insekten und manchen Vogelarten Vorbilder.

 

Stufenbildung – Im Druck kann es zum Beispiel bei Verläufen gelegentlich zu Stufenbildungen kommen, der glatte Verlauf wird durch störende Stufen unterbrochen. Ursache hierfür sind Tonwertsprünge, hervorgerufen durch das Berühren von benachbarten Rasterpunkten, was zu einer deutlich wahrnehmbaren Zunahme des Tonwertes führt (vergleiche Tonwertsprung).

 

Subtraktive Farbmischung – Hier entsteht der Farbeindruck dadurch, dass einzelne Frequenzbereiche, das heißt Farben, aus dem gesamten Spektrum des sichtbaren Lichts herausgefiltert werden. Bei Farbdrucken geschieht dies durch Übereinanderdrucken der verwendeten Druckfarben - in der Regel die Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb, mit denen sich alle Farbtöne des zugehörigen Farbraums in dieser Weise erzeugen lassen.

Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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