Playboy künftig ohne Nackte

Veröffentlicht am: 15.10.2015

Ab Frühjahr 2016 wird der Playboy sein klassisches Markenzeichen verlieren: Frauen sollen künftig nicht mehr völlig nackt gezeigt werden. Grund sei, dass das Konzept überholt sei, nachdem im Internet ein Mausklick reiche, um sich jeden vorstellenbaren sexuellen Akt herunterzuladen. Provokative Posen werden im Playboy jedoch nach wie vor zu sehen sein.

 

Wie die New York Times letzten Dienstag, 13. Oktober, berichtete, soll Hugh Hefner (89) dem Vorschlag seiner Redakteure zugestimmt haben, die Linie zu nennen. Das neue Konzept solle „sauberer und moderner“ werden und eher den gewagteren Kategorien auf Instagram ähneln. Ein Playmate des Monats wird es nach wie vor geben; fraglich ist jedoch noch, ob auch der gewohnte Ausfalter erhalten bleiben wird. Sicher ist jedoch, dass die Bilder die Kriterien der Altersfreigabe PG-13 erfüllen sollen.

Dies hat unter anderem auch mit der Onlinepublikation zu tun. Bereits jetzt produziert der Playboy entsprechende Inhalte, um auf Social Media Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram zugelassen zu werden, die unabdingbar für das Generieren von Web Traffic sind. Auf der Homepage des Playboys scheint das Konzept der Nacktlosigkeit bisher übrigens aufzugehen. Seit August letzten Jahres (als Nackte von der Homepage verbannt wurde) ist das durchschnittliche Alter der Besucher von 47 auf knapp über 30 gefallen, während sich der Web Traffic von vier auf 16 Millionen Unique User pro Monat vervierfacht hat. Dadurch sieht man sich beim Playboy bestätigt, die Zielgruppe mit dem neuen Konzept auch im Print ansprechen zu können. „Wir richten uns an junge, urbane Männer“, erklärt Manager Scott Flanders. „Der Unterschied zwischen uns und Vice ist aber, dass wir uns um den Typ mit dem Job bemühen.“

Man wird sehen, ob das Konzept aufgeht. Zahlen der Medienorganisation Alliance von Audited Media zufolge lag die Auflage des Playbos in den USA zuletzt bei rund 800.000 Stück. Zum Vergleich: 1975 vertrieb man noch rund 5,6 Millionen Exemplare pro Ausgabe …

(sh)

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Kommentar

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