Nächstes Level Push to Stop

Veröffentlicht am: 31.03.2020

In einer weltweiten Umfrage mit über 1.000 Kunden ermittelte Heidelberg vier wesentliche Themen, die die Herausforderungen in der Druckbranche beschreiben. Wohlgemerkt unter normalen „Nicht-Corona-Bedingungen“.

Diese sind die zunehmende Komplexität, der Fachkräftemangel, der Wettbewerbsdruck und die Erweiterung der Wertschöpfungskette mit digitalen Plattformen. Für all diese Themen bietet man umfangreiche Antworten an, die auf der drupa im Juni präsentiert werden sollten und nun ausgerollt werden. Im Bereich Druckmaschinen stellt Heidelberg mit der neuen Speedmaster-Generation die intelligenteste und automatisierteste Speedmaster aller Zeiten vor – ein smartes Produkt, das sich nahtlos in einen digitalisierten smarten Printshop und sogar in eine smart organisierte Druckindustrie integriert. Mit der neuen Heidelberg User Experience (UX) an der Speedmaster bietet diese einen modernen, attraktiven Arbeitsplatz an und sorgt mit weiteren intelligenten Assistenten dafür, dass das Produktivitätspotenzial der Maschine erschlossen wird. Alle Modelle der neuen Generation enthalten schon im Standard Push to Stop-Funktionalitäten und eine Prinect Cloud-Schnittstelle. Damit wird ein umfassenderes navigiertes und autonomes Drucken möglich, wodurch sich die Produktivität, die Prozesssicherheit und die Profitabilität erhöhen. Die neue Speedmaster-Generation geht ab April 2020 in Serie.

Produktivitätspotenziale erschließen
Als wichtige Kennzahl für die Produktivität einer Maschine hat sich die Gesamtanlageneffizienz (Overall Equipment Effectiveness – OEE) etabliert. Eine datengestützte Analyse von Heidelberg zeigt, dass die durchschnittliche OEE von aktuellen Speedmaster XL 106 über alle Konfigurationen und Kundensegmente bei zirka 27 Prozent liegt. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass theoretisch ein Produktivitätspotenzial von 73 Prozent besteht. Die weiterführende Analyse der Daten zeigt, dass etwa die Hälfte dieses Potenzials mechanisch und technisch bedingte und die andere Hälfte bediener- und prozessbedingte Ursachen hat – diese bezeichnet Heidelberg als den „gelben Balken“. „Jede Verbesserung, die auf den gelben Balken einzahlt, hat einen direkten Einfluss auf die OEE“, erläutert Rainer Wolf, Leiter Produktmanagement Sheetfed bei Heidelberg. „Wir wollen unseren Kunden die Potenziale, die im gelben Balken stecken, systematisch durch umfangreiche Digitalisierung und Automatisierung zugänglich machen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken.“

Neu: Intellirun
Mit Intellistart 3 steht die dritte Generation des patentierten, digitalen Rüstassistenten am Maschinenleitstand Prinect Press Center allen Speedmaster-Maschinen zur Verfügung. Die neue Funktion Intellirun geht jedoch noch einen Schritt weiter. Während Intellistart sich auf den Rüstprozess konzentriert, sorgt das System für kontinuierliche, digital gesteuerte Navigation beim Drucken und gibt dem Bediener situationsabhängig automatisch wichtige Anzeigen und Hinweise, welche Tätigkeiten und Informationen erforderlich sind, um Zeitverluste zu vermeiden. Rechtzeitig bevor die Auflage erreicht ist, blendet Intellirun z.B. die Maske zur Vorbereitung des nächsten Auftrags ein. Der Bediener sieht auf einen Blick, ob etwas fehlt und kann bei Bedarf rechtzeitig eingreifen. Viele Verlustzeiten lassen sich durch rechtzeitige Vorbereitung eliminieren oder zumindest minimieren. Als weitere Entwicklung kommt mit Intelliline die Navigation auch an die einzelnen Druck- und Lackierwerke. Farblich gesteuerte LED-Elemente zeigen schon von weitem sichtbar an, in welchem Zustand die Maschine ist. Druckt die Maschine Gutbogen, dann leuchten die LEDs blau, werden automatische Rüstvorgänge ausgeführt, leuchten sie grün. Immer dann, wenn manuelle Eingriffe erforderlich sind, wechselt die Farbe am Druck- und Lackierwerk zu gelb.

Foto: Die neue Funktion Intellirun am Wallscreen XL sorgt für eine kontinuierliche Navigation beim Drucken und gibt dem Bediener situationsabhängig automatisch wichtige Anzeigen und Hinweise, welche Tätigkeiten und Informationen erforderlich sind, um Zeitverluste zu vermeiden.

Intelligente, digitale Assistenten
Mit der neuen Speedmaster-Generation halten auch Elemente der künstlichen Intelligenz Einzug in den Drucksaal und unterstützen vor allem dort, wo der Mensch an seine Grenzen stößt. So optimiert Prinect mit der digitalen Auftragsplanung „Scheduler“ die Auftragsreihenfolge, basierend auf verschiedensten Parametern, wie Ausliefertermin, Bedruckstoff oder Flächendeckung.
Ein weiteres Beispiel für intelligente, digitale Assistenten ist der neue Wash Assistant, der die Auswahl des richtigen Waschprogramms basierend auf entsprechenden Auftrags- und Maschinenparametern übernimmt. Das spart neben Zeit auch Waschmittel und Waschtuch. Beim Farbwalzenwaschen erkennt der Wash Assistant beispielsweise, wenn von einer dunklen auf eine helle Farbe gewaschen wird, und initiiert automatisch eine Tiefenreinigung. Der neue Powder Assistant gibt auf Basis Bedruckstoff und Flächendeckung eine Empfehlung zur erforderlichen Pudereinstellung. Schon die ersten Tests bei Kunden haben signifikante Verbesserungen herbeigeführt.

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Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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