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Falz – In der Buchbinderei ein scharfer Knick oder Bruch bei Papieren. Durch das Falzen entsteht entweder ein Produkt mit fortlaufenden Seitennummern oder einfach ein kleineres Format. Gefalzt wird im Allgemeinen mit Falzmaschinen. Man unterscheidet prinzipiell Kreuz- und Parallelfalze. Bei einem Kreuzfalz erfolgt der weitere Falz immer im rechten Winkel, bei einem Parallelfalz immer parallel zum vorhergehenden Falz.

 

Falzanlage – Buchbinderische Anlage. Winkel an Druckbogen, an denen der Buchbinder zu falzende Druckbogen anlegt, damit standgerecht und registergenau gefalzt wird.

 

Falzmaschinen – Man unterscheidet prinzipiell zwei Typen: Bei der Schwertfalzmaschine drückt ein Messerbalken den flachen Papierbogen zwischen zwei rotierende Walzen zur Falzung. Die Stauchfalzmaschine, auch Taschenfalzmaschine genannt, staucht das Papier in rotierende Walzen hinein. Die beiden Falzsysteme können auch kombiniert in einer Maschine auftreten. Rotationsdruckmaschinen, auf denen Zeitungen, Zeitschriften und Taschenbücher hergestellt werden, sind häufig mit einem Trichterfalzwerk ausgestattet. Diese Anlagen können das Falzprodukt in vielen Fällen auch gleich mit Drahtklammern heften.

 

Falzschema – Die Festlegung der Anzahl, der Richtung und Aufeinanderfolge der Falzbrüche beim Falzen, jeweils bezogen auf die Lösung einer bestimmten Produktionsaufgabe.

 

Falzzeichen – Denen der Qualitätskontrolle für eine registergenaue Falzung.

 

Farbannahme – Druckfarbe, die während des Drucks vom Papier aufgesaugt wird. Kann sich auf Druckqualität auswirken und muss in der Druckvorbereitung kompensiert werden.

 

Farbannahmeverhalten – Eng mit der Farbreihenfolge im Druck verknüpft. Es ist ein Unterschied, ob auf weißes Papier, auf eine bereits gedruckte und getrocknete Farbe oder Nass in Nass aufeinander gedruckt wird. Störungen im Farbannahmeverhalten führen zu einer Verkleinerung des Farbumfanges und damit zu Schwierigkeiten bei der Wiedergabe bestimmter Farbnuancen. Grundsätzlich wird die letztgedruckte Farbe nur unvollständig angenommen und hat einen unruhigeren Ausdruck. Eine objektive messtechnische Beurteilung des Farbannahmeverhaltens ist nur mit Hilfe der Farbmetrik möglich. Das Densitometer liefert auf einfache Weise einen relativen Wert für die Farbannahme FA (Prozent).

 

Farbauszug – Farbanteil einer digitalen Druckvorlage, die einer Farbe eines Mehrfarbendrucks entspricht. Für den zumeist verwendeten Vierfarbdruck mit dem CMYK-Farbmodell sind vier Farbauszüge in den Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz erforderlich, die zur Herstellung der entsprechenden Druckplatten dienen. Die Farbauszüge, die zusammen wieder die komplett farbige Vorlage ergeben, nennt man Farbsatz.

 

Farbdichte – Optische Dichte von farbig gedruckten Flächen. Dieser Wert spielt in der Qualitätskontrolle im Druckprozess eine Rolle, er lässt sich dazu mit speziellen Geräten (Auflichtdensitometer) messen. Dabei kann man aber immer nur Farbdichten eines einzelnen Farbtons miteinander vergleichen.

 

Farbkeil – Messstreifen als Kontrollinstrument für den Vierfarbdruck.

 

Farbmanagement – Steuerung der Farbwiedergabe in einem digitalen grafischen Produktionsprozess. Die verschiedenen Ein- und Ausgabegeräte vom Scanner bis zur Druckmaschine arbeiten gerätebedingt mit unterschiedlichen Farbräumen. Um die Farbdarstellung über den Produktionsprozess hinweg zu vereinheitlichen, werden Farbprofile für die beteiligten Geräte und Verfahren gebildet. Aus ihrer Verbindung ergeben sich die zur Umrechnung notwendige Koeffizienten. Farben aus einem Farbraum, die in einem anderen nicht darstellbar sind, werden weitest möglich angenähert.

 

Farbort – Der Farbort eines (weißen) Papiers ist eine Angabe zu seinem Farbton. Eine andere, davon unabhängige Eigenschaft ist der Weißgrad des Papiers.

 

Farbprofil – Als Element des Color Management gibt das Farbprofil eines Bildein- oder Ausgabegeräts (Scanner, Bildschirm, Drucker, Druckmaschine etc.) an, wie sich die von dem Gerät gelieferten Farbinformationen im Verhältnis zu einem übergeordneten, geräteunabhängigen Farbsystem (etwa der Farbraum CIELAB) verhalten. Bei professionellen Geräten liefern die Hersteller Farbprofile mit. Für qualitativ beste Ergebnisse müssen sie mit Hilfe besonderer Messgeräte individuell gebildet werden - unter Umständen wiederholt in regelmäßigen zeitlichen Abständen.

 

Farbraum – Modell zur Darstellung von Farben durch messbare Werte. Manche dieser Modelle sind geräteabhängig, zum Beispiel der RGB-Farbraum für Monitore (Lichtfarben) oder der CMYK-Farbraum für Drucker (Prozessfarben). Andere Farbräume basieren auf mathematischen Modellen und sind geräteunabhängig, zum Beispiel CIE. Der Farbraum ist ein drei- beziehungsweise bei CMYK vierdimensionales Denkmodell aller Farben. Farben können zum Beispiel nach Anteil von Rot, Grün und Blau (RGB-Farbraum), nach Farbwert, Sättigung und Helligkeit (HSB-Farbraum), nach Farbwert-X-Achse, Farbwert-Y-Achse und Helligkeit (XYZ-Farbraum) oder nach Anteil von Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz (CMYK) abgebildet werden.

 

Farbsättigung – Intensität einer Farbe. Eine maximale Sättigung ist erreicht, wenn der Farbe keine Komplementärfarbe beigemischt ist. Eine stark gesättigte Farbe ist leuchtend, während eine wenig gesättigte Farbe trübe und wie von einem grauen Schleier überlagert ist.

 

Farbtemperatur – Vereinfachte Darstellung der spektralen Charakteristik einer Lichtquelle. Eine niedrige Farbtemperatur impliziert eine psychologisch wärmere Lichtfarbe (gelb/rot), eine hohe Farbtemperatur impliziert eine psychologisch kühlere Farbe (blau). Einheit der Farbtemperatur ist das Kelvin (k). Technisch gesehen bezieht sich die Farbtemperatur auf die Temperatur, auf die man einen theoretischen schwarzen Körper aufheizen müsste, damit er Licht der gleichen Farbe abgibt.

 

Farbtiefe – Anzahl der Speicherbits, die pro Bildpunkt einer Farbe für die Klassifizierung des Farbwerts in jeweils Rot, Grün und Blau zur Verfügung stehen. Mit acht Bit kann man beispielsweise 256 Farbnuancen für jede der drei Grundfarben unterscheiden und damit Millionen von Farbtönen spezifizieren.

 

Farbtondichte – Densitometer messen die Farbtondichte einer Druckfarbe im Spektralgebiet, wo diese hauptsächlich absorbiert wird und somit die gemessene Farbtondichte am höchsten ist. Mit "Farbtondichte" bezeichnet man den logarithmisch bewerteten Reflexionsfaktor der Probe. Sie steht in direktem Zusammenhang mit der gedruckten Farbschichtdicke.

 

Farbwerk – Übernimmt als Teil einer Druckmaschine die Aufgabe, eine Druckform für den Druckvorgang gleichmäßig mit der vorgesehenen Menge an Druckfarbe zu versorgen. Dazu dienen je nach Hersteller sehr unterschiedlich angeordnete und zusammenwirkende Komponenten wie Farbkasten (Vorratsbehälter), Transportvorrichtungen sowie Verreib-, Übertragungs- und Auftragswalzen.

 

Faserlaufrichtung – Durch den Herstellungsprozess bedingte Ausrichtung der Fasern im Papier. Hierdurch erhält das Papier in zwei Richtungen unterschiedliche Eigenschaften.

 

Feinpapier – Allgemeine Bezeichnung für Papier bester Qualität. Bei der Herstellung wird besonderer Wert auf Festigkeit der Oberfläche sowie auf gute und gleichmäßige Durchsicht (auch mit Wasserzeichen) und sehr gute Bedruckbarkeit gelegt.

 

Feuchtwerk – Hat in Offsetdruckmaschinen die Aufgabe, die nicht druckenden Stellen mit einem dünnen Film aus Feuchtmittel - Wasser mit einem Anteil an Isopropylalkohol und weiteren Zusätzen - zu überziehen. Nach ihrer Funktionsweise unterscheidet man Heberfeuchtwerke und Feuchtwerke, bei denen ein direkter Kontakt zwischen dem Feuchtmittelbehälter beziehungsweise einem so genannten Heberzylinder besteht, sowie Schleuder- Turbo- oder Bürstenfeuchtwerke ohne diesen direkten Kontakt.

 

Flachdruck – Alle Druckverfahren, bei denen druckende Bereiche der Druckplatte auf gleicher oder nahezu gleicher Ebene mit den nicht druckenden Partien liegen. Das Verfahren beruht auf der Tatsache, dass man auf der druckenden Oberfläche oleophile (ölfreundliche) und hydrophile (wasserfreundliche) Bereiche schaffen kann. Bei der Färbung der Platte nehmen nur die oleophilen Flächen die Druckfarbe an und erzeugen auf diese Weise das Druckbild. Das erste Flachdruckverfahren war der von Alois Senefelder 1796 erfundene Steindruck. Sein Nachfolger ist der heute auf diesem Gebiet vorherrschende Offsetdruck.

 

Flash – Von der Firma Macromedia Inc. entwickelt, ist Flash (englisch: "Lichtblitz") der heute gängige Mechanismus, um Internetseiten mit grafischen Animationen auszustatten. Zur Entwicklung von Flash-Animationen bietet Macromedia entsprechende Software-Werkzeuge an. Um solche Animationen sichtbar zu machen, benötigt ein Web-Browser das kostenlos erhältliche Zusatzmodul (Plug-in) Flash Player.

 

Flattermarken – Auf allen Rohbogen versteckt aufgedruckte kleine Balken, die nach dem Falzen als Markierungen auf dem Rücken des gefalzten Druckbogens sichtbar werden. Zumeist wird ein schwarzer Strich in der Größe von zwei mal zehn Millimeter verwendet, der sich bei einer Klebebindung im Fräsrand - also im Rücken - befindet und nach Fertigstellung des Objektes nicht mehr sichtbar ist.

 

Florpostpapier – Holzfreies, satiniertes Durchschlagpapier mit einem Flächengewicht von 30 und 39 g/m². Fälschlicherweise werden auch weiße oder farbige Papiere mit einem Flächengewicht von 25, 30 oder 40 g/m² so genannt.

 

Fluoreszenzdruckfarben – Werden zum Leuchten angeregt und verändern dadurch ihre Farbe, wenn man sie mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) bestrahlt. Es gibt verschiedene Typen, die auf UV-Licht unterschiedlicher Wellenlänge reagieren. Fluoreszenzdruckfarben dienen zum Schutz und zur Identifizierung von fälschungsgefährdeten Dokumenten.

 

FM-Rastertechnik – Siehe Frequenzmodulierter Raster.

 

FOGRA – Die Forschungsgesellschaft Druck e.V., München, (FOGRA) verfolgt den Zweck, die Drucktechnik zu fördern. Dazu unterhält der Verein ein eigenes Institut mit über 50 Mitarbeitern. Zu den selbst gestellten Aufgaben der Organisation gehören Auftragsforschung, Entwicklung mit dem Schwerpunkt Hilfsmittel zur Qualitätskontrolle, Wissenstransfer über Schriftenreihen, Vorträge, Beratung, Seminare, Symposien und eine Literaturdatenbank, Mitarbeit in Normungsgremien sowie Gutachten in Streitfällen.

 

Folienkaschieren – Andere Bezeichnung für Laminieren, das heißt, Überziehen von Dokumenten, Bucheinbänden etc. mit transparenter Folie.

 

Font – Englischer Begriff für Schriftform. Ein Schrifttyp besitzt in der Regel mehrere Schriftformen in verschiedenen Strichstärken und Varianten.

 

Formatpapier – Im Gegensatz zum Rollenpapier in einem bestimmten Format zugeschnittenes Papier.

 

Formsatz – Textgestaltung, bei der die Zeilenlängen einem unregelmäßigen Verlauf folgen - etwa bestimmt durch ein freigestelltes Bild oder ein grafisches Element.

 

Fotosatz – Erste Verfahren des Lichtsatzes, bei denen Schriftzeichen optisch von einer Vorlage (Negativ-Film, Bildschirm) auf einen Film übertragen wurden.

 

Fotochromische Druckfarben – Werden durch Sonnenlicht, starkes künstliches Licht oder UV-Licht aktiviert. Das Licht erzeugt eine reversible Veränderung von unsichtbar zu sichtbar, die wieder verschwindet, sobald die Lichtquelle entfernt wird.

 

Freisteller – Bilder von Objekten ohne Hintergrund.

 

Frequenzmodulierter Raster – Verfahren zur Halbtonsimulation durch Rasterpunkte gleicher Größe, aber unterschiedlicher Abstände voneinander. Die Anzahl der Punkte, die in einem bestimmten Bereich liegen, bestimmen den Farbton. Qualitativ sehr hochwertig, erfordert aber bei Plattenkopie und Druck teilweise größere Sorgfalt und andere Arbeitsweisen. Vorteile: keine Moiré-Muster und bessere Darstellung der Details. Nachteil: Farbige Flächen können fleckig erscheinen.

 

Frontbeschnitt – Werden wie bei Magazinen und Heften viele Blätter ineinander gelegt, ragen die inneren unweigerlich weiter vor als die äußeren. Um trotzdem eine gerade Kante zu erhalten, erfolgt ein so genannter Frontbeschnitt, der die Überhänge auf ein gleiches Maß bringt. Beim Frontbeschnitt muss bereits im Entwurf bedacht werden, dass bei der Rückendrahtheftung und vielen Blättern die innen liegenden Seiten stärker beschnitten werden als zum Beispiel der Umschlag.

 

Füllstoffe – Als Zusatzstoffe für die Papierherstellung füllen Füllstoffe die Lücken zwischen den Papierfasern aus, verbessern die Opazität (Undurchsichtigkeit), den Weißgrad und auch die Glätte eines Papiers. Füllstoffe sind in der Regel Mineralstoffe wie Kaolin oder Kalziumkarbonat und werden meist dem flüssigen Papierrohstoff zugesetzt. Der Füllstoffgehalt im fertigen Papier kann bis zu 35 Prozent betragen.

 

Fußbeschnitt – Beschnitt der Unterseite eines Buches.

Kommentar

Der Affront von Adobe

Mit der Headline „Papier adé: Den Druck rausnehmen“ versandte Adobe am 16. Februar eine Meldung an Medienvertreter, die es in sich hat und die Druckindustrie inhaltlich herausfordert. Der Softwarekonzern, der wohlgemerkt mit dieser großgeworden ist, schreibt wie folgt:

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