Heidelberg erwartet weiteres profitables Wachstum

Veröffentlicht am: 13.06.2022

Die Heidelberger Druckmaschinen AG geht verhalten optimistisch ins neue Geschäftsjahr 2022/23. So weist der Konzern zum 31. März 2022 mit rund 900 Millionen Euro den höchsten Auftragsbestand seit zehn Jahren aus.

 

Das Unternehmen wird aber, wie alle produzierenden Firmen, mit zum Teil deutlichen Preissteigerungen auf der Material-, Energie-, Logistik- und Personalseite konfrontiert, die über Preisanpassungen kompensiert werden sollen. Dennoch ist Heidelberg auch angesichts der hohen Effizienzverbesserungen aus dem Maßnahmenprogramm der letzten Jahre zuversichtlich, den Umsatz von 2,18 Milliarden Euro im neuen Geschäftsjahr 2022/23 auf rund 2,3 Milliarden Euro und die EBITDA-Marge auf mindestens 8 Prozent verbessern zu können. Der Konzern profitiert von den Wachstumsinitiativen in den profitablen Kernmärkten des Verpackungsdrucks, bei den digitalen Geschäftsmodellen und im dynamisch wachsenden Bereich der E-Mobilität. Hier konnte der Umsatz mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge, den sogenannten Wallboxen, im vergangenen Geschäftsjahr um mehr als 120 Prozent auf rund 50 Millionen Euro zulegen. Mit rund 130.000 verkauften Einheiten ist man einer der Marktführer in Deutschland.
In diesem Geschäftsjahr erwartet man ein weiteres Wachstum im zweistelligen Prozentbereich. „Heidelberg hat seine Widerstandsfähigkeit im vergangenen Geschäftsjahr durch ein deutliches Umsatz- und Ergebnisplus weiter gestärkt. Finanziell steht der Konzern so gut da wie lange nicht. Hiervon und von den erfolgreichen Wachstumsinitiativen in den Kernmärkten und den digitalen Geschäftsmodellen sowie von unserer Erfolgsgeschichte im Bereich E-Mobilität wollen wir auch im Geschäftsjahr 2022/23 profitieren. Damit sind wir optimistisch, dem sehr herausfordernden Umfeld mit seinen massiven Preissteigerungen entgegenwirken zu können. Wir werden die Märkte sehr genau beobachten, um gegebenenfalls gegenzusteuern“, kommentiert Vorstandsvorsitzender Dr. Ludwin Monz.

Neuaufstellung trägt Früchte
Im Geschäftsjahr 2021/22 (1. April 2021 bis 31. März 2022) konnte Heidelberg von der Neuaufstellung des Konzerns in den letzten beiden Jahren profitieren. So legte der Umsatz um 14 Prozent auf 2,183 Milliarden Euro zu und entsprach damit der Zielsetzung von mindestens 2,1 Milliarden Euro. Sowohl der Werbedruck als auch der Verpackungsdruck konnten deutliche Zuwächse verzeichnen. Die Nachfrage zog über nahezu alle Produkte und in allen Regionen hinweg an, wobei Investitionen der Kunden in Neumaschinen der wichtigste Treiber waren. Das verbesserte Investitionsklima zeigte sich in der Steigerung des Auftragseinganges um mehr als 450 Millionen Euro auf 2,454 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand erreichte rund 900 Millionen Euro.
Das deutliche Konzernumsatzwachstum und die stark verbesserte Kosteneffizienz führten zu einem Anstieg des EBITDA auf 160 Millionen Euro. Neben operativen Verbesserungen trugen auch Einmaleffekte aus dem Asset Management, insbesondere der Verkauf der docufy (rund 22 Millionen Euro) sowie einer Liegenschaft in Großbritannien (rund 26 Millionen Euro), positiv hierzu bei. Gegenläufig wirkten sich Abschreibungen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland im vierten Quartal aus. Bereinigt um die einmaligen Aufwendungen und Erträge des Vorjahres lag die dem EBITDA zu Grunde liegende operative Verbesserung bei über 100 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge bezogen auf den Umsatz erreichte 7,3 Prozent (Vorjahr: 5,0 Prozent). Auch dank des um 11 Millionen Euro auf minus 30 Millionen Euro verbesserten Finanzergebnisses stieg das Nachsteuerergebnis von minus 43 Millionen Euro auf 33 Millionen Euro.

Zuversicht für 2022/23
Heidelberg sieht trotz großer globaler Unsicherheiten aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine und der pandemiebedingten Lockdowns in China gute Chancen, auch im Geschäftsjahr 2022/23 profitabel zu wachsen. Unter der Annahme keiner weiteren Eintrübung der Nachfrage und steigenden Belastungen der Lieferkettensituation soll der Umsatz auf rund 2,3 Milliarden Euro steigen. Die Profitabilität soll neben den prognostizierten Volumen- und Margenverbesserungen durch den nachhaltigen Abbau von Strukturkosten aus dem laufenden Transformationsprogramm verbessert werden. Dagegen werden die im vergangenen Geschäftsjahr erzielten Einmalerträge von rund 48 Millionen Euro im Prognosejahr deutlich niedriger ausfallen. Zudem wird mit nochmals stark gestiegenen Energie- und Rohmaterialpreisen und Preissteigerungen im Zusammenhang mit Verknappungen und Verfügbarkeiten bestimmter Produkte sowie mit höheren Personalkosten gerechnet. Trotz dieser Belastungsfaktoren geht das Unternehmen für das Geschäftsjahr 2022/23 von einer weiteren Verbesserung der EBITDA-Marge auf mindestens acht Prozent aus. Das Ergebnis nach Steuern soll ebenfalls mindestens leicht gegenüber 2021/22 (33 Millionen Euro) steigen.

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