13. Versandhandelstag: Der Handel der Zukunft

Veröffentlicht am: 03.07.2013

Am 27. Juni veranstaltete der Handelsverband in Wien unter dem Titel „Shopping 3.0 – Wie der e-Commerce den Handel verändert“ seinen 13. Versandhandelstag. Im Mittelpunkt der Expertenvorträge standen die spannendsten neuen Multichannel-Konzepte und Innovationen in der Omnichanneling-Ära. Mit 180 Besuchern wurde zudem einer neuer Besucherrekord aufgestellt.

 

Gleich zu Beginn des 13. Versandhandelstags bot Zukunftsforscher Andreas Haderlein Einblicke in die Welt des Omnichanneling. Der Zukunftsforscher, der in seinem Vortrag der neuen Realität im Einzelhandel, oder auch „New Retaility“, auf der Spur war, gab den Teilnehmern zu bedenken: „Der Handel kann sich angesichts schrumpfender Flächenproduktivität und ausufernder Online-Marketing-Kosten nicht mehr mit dem An- und Verkauf von Waren begnügen, sondern braucht Innovationen für rentable Geschäfte im digitalen Zeitalter.“ Im Anschluss stellte Peter Voithofer, Direktor der KMU Forschung Austria, die im Auftrag des Handelsverbands entstandene Studie „Konsumentenverhalten im Distanzhandel 2013“ der Öffentlichkeit vor. Die Zahl der Käufer im Distanzhandel knackt erstmals die „Zwei-Drittel-Marke“. „Noch deutlicher als die Zahl der Käufer steigen die Ausgaben im Distanzhandel. Innerhalb von 12 Monaten haben die Österreicher in Summe für 6,4 Milliarden Euro Einzelhandelswaren im Distanzhandel eingekauft. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Käufer sind von 1.250 auf 1.350 Euro pro Jahr gestiegen. In Summe tätigen die Österreicher bereits 11 Prozent ihrer gesamten Konsumausgaben für Einzelhandelswaren im Distanzhandel“, zeigte Voithofer auf. In seinem Vortrag ging Michael Ströck, Gründer und Geschäftsführer der KochAbo GmbH, auf seine Unternehmensphilosophie ein. So ist nicht, wie von vielen angenommen, die Lieferlogistik die größte bzw. wichtigste Herausforderung, sondern die Kundengewinnung.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion  zum Thema „Wie verändert der E-Commerce den Handel der Zukunft“ informierten darüber, dass der Distanzhandel vor 20 Jahren 4 Prozent am gesamten Handelsvolumen einnahm. Harald Gutschi, Sprecher der Geschäftsführung, UNITO – Versand & Dienstleistungen GmbH prognostizierte, dass reine Online-Händler den Multichannel-Händlern sehr hohe Marktanteile wegnehmen werden. Andreas Plamberger, PwC Österreich GmbH, teilte diese Meinung nicht, sondern zitierte eine von PwC initiierte Studie, die zeigt, dass der Online-Kanal die traditionellen Vertriebskanäle der Unternehmen nicht kannibalisiert. Im Gegenteil: Mehr als 50 Prozent der Befragten gaben an, mehr zu konsumieren, wenn Einkäufe über verschiedene Kanäle getätigt werden. Ulrich Spaan vom EHI Retail Institute war der Meinung, dass sich Online und Offline keineswegs ausschließen: „Es wird immer Menschen geben, die eher haptisch veranlagt sind, ein Produkt lieber anfassen und ausprobieren möchten, bevor sie es kaufen. Und es wird solche geben, die nicht nur auf Rezensionen vertrauen, sondern den persönlichen Kontakt zu einem Verkäufer, bei dem sie wirklich gute Beratung erhalten, schätzen. Wo und wie bezahlt wird ist dann zweitranging.“ Peter Horvath, Vorstand bei der Leder & Schuh AG, unterstrich die Wichtigkeit intensiver Mitarbeitertrainings im stationären Bereich: „Die Mitarbeiter nehmen die Schulungen mit großer Freude an – und für das Unternehmen bedeutet die höhere Beratungskompetenz größere Umsätze.“

 

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