World Press Trends: Print- und Digitalreichweite von Zeitungen insgesamt gestiegen

Veröffentlicht am: 11.06.2014

Die Gesamtreichweite der Print- und Digitalangebote von Zeitungen verzeichnet weltweit eine positive Entwicklung. Allerdings halten die Einnahmen aus dem Digitalbereich mit der Entwicklung nicht Schritt, was eine Gefahr für die Zeitungsunternehmen selbst und deren gesellschaftliche Rolle darstellt, so die Erkenntnisse aus der am Montag vom Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) vorgestellten jährlichen Branchenerhebung World Press Trends. Hier die wichtigsten Fakten:

- Die Printauflagen sind 2013 weltweit im Vorjahresvergleich um 2 Prozent gestiegen, im Fünfjahreszeitraum hingegen um 2 Prozent zurückgegangen. Rund 2,5 Milliarden Menschen in aller Welt lesen Zeitungen in Printform und rund 800 Millionen auf digitalen Plattformen.

- In Ländern mit einer wachsenden Mittelklasse und relativ geringer Breitbanddurchdringung werden weiterhin steigende Printauflagen verzeichnet, doch in reifen Märkten hält die langfristige, strukturell rückläufige Entwicklung der Printauflagen an, denn das Interesse der Leser verlagert sich zunehmend von Print hin zu Digital.

- Die Erlöse aus Printwerbung sind 2013 weltweit im Jahresvergleich um 6 Prozent und im Fünfjahreszeitraum um 13 Prozent gesunken. Zwar legten die Einnahmen der Zeitungen aus Digitalwerbung 2013 um 11 Prozent und im Fünfjahreszeitraum um 47 Prozent zu, doch insgesamt verzeichnen die Zeitungen nur einen relativ geringen Anteil am gesamten Online-Werbevolumen. Der größte Anteil an Internetwerbung geht an eine Handvoll Unternehmen, das meiste davon an Google.

- Die Printwerbeerlöse der Zeitungen stiegen 2013 im Jahresvergleich lediglich in Lateinamerika (um 3,9 Prozent), wohingegen sie in allen anderen Regionen rückläufig waren: -3,2 Prozent in Asien und im Pazifikraum, -8,7 Prozent in Nordamerika, -8,2 Prozent in Europa und -1,8 Prozent im Nahen Osten und in Afrika.

- Im Fünfjahreszeitraum sind die Printwerbeerlöse der Zeitungen in Asien und im Pazifikraum um 3,3 Prozent und in Lateinamerika um 49,9 Prozent gestiegen bzw. in Nordamerika um 29,6 Prozent, in Europa um 17,9 Prozent und im Nahen Osten und in Afrika um 21,1 Prozent gesunken.

- Zwar ist bei den Erlösen aus Digitalwerbung weiterhin eine steigende Entwicklung festzustellen, doch machen diese nach wie vor nur einen kleinen Teil der Gesamteinnahmen der Zeitungen aus. Weltweit betrachtet entfallen 93 Prozent der Zeitungseinnahmen weiterhin auf Print.

- Die weltweiten Gesamteinnahmen von Zeitungen aus Printvertriebserlösen und Werbung waren 2013 mit 163 Milliarden US-Dollar im Vorjahresvergleich stabil. 2008 lag diese Zahl jedoch noch bei 187 Milliarden US-Dollar.

- Die Reichweite kostenpflichtiger Digitalangebote von Zeitungen ist im vergangenen Jahr um 60 Prozent und in den letzten fünf Jahren um mehr als 2.000 Prozent gestiegen, allerdings ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau.

In die Branchenerhebung World Press Trends gehen Daten aus über 70 Ländern ein, die mehr als 90 Prozent des weltweiten Branchenvolumens ausmachen. Die Erhebung so umfangreicher Daten wird ermöglicht durch die Beiträge von Dutzenden überregionaler Zeitungen und Verbände sowie die großzügige Unterstützung durch internationale Datenlieferanten: Zenith Optimedia, IPSOS, ComScore, RAM und ITU.

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