Heidelberg und Canon: Jetfire-Familie für wachsenden industriellen Digitaldruck

Veröffentlicht am: 04.06.2024

Am Tag vor Eröffnung der drupa 2024 präsentierten Canon und Heidelberg ihre neue Zusammenarbeit. Dabei wird Heidelberg unter dem Namen Jetfire, Anlagen von Canon über seine Vertriebskanäle anbieten.

 

Das Unternehmen erweitert somit sein Digitaldruckportfolio und nutzt das Inkjet Knowhow des japanischen Unternehmens. präsentiert mit der neuen Jetfire-Familie ein Angebot für den wachsenden industriellen digitalen Akzidenzdruck. Über den Prinect Workflow wird die neue Jetfire Familie in das Ökosystem von Heidelberg. Diese Entscheidung kam nicht nur für die Branche sondern auch für die Heidelberg Mitarbeiter überraschend. Die Information wurde eine Woche vor der drupa bekannt gegeben. Die auf der drupa gezeigt Jetfire wurde praktisch in einer Nacht und Nebel Aktion eingebracht, strengste Geheimhaltung war angesagt. „Unser Ziel ist es, unseren Kunden, die Offset- und Digitaldruckmaschinen gleichzeitig betreiben wollen, ein attraktives und integriertes Service- und Produktportfolio anzubieten“, sagt Dr. David Schmedding, Head of Sales der Heidelberger Druckmaschinen AG und ab 1. Juli Vorstand Vertrieb und Service. Beide Unternehmen sehen im Ausbau des Inkjetdrucks Wachstumspotenziale und wollen diese Technologie gemeinsam in der Druckindustrie für die industrielle Produktion etablieren. Zudem ergänzt Heidelbergmit diesem Schritt sein Portfolio neben den tonerbasierten Versafire-Systemen und den Bogenoffset-Maschinen um Bogen-Inkjetlösungen.

Jetfire 50 ab sofort im Angebot
In einem ersten Schritt bietet Heidelberg mit der drupa 2024 in Düsseldorf ein bestehendes B3-Digitaldrucksystem von Canon (varioPRINT iX3200) mit entsprechender Integration in den Prinect Workflow, eigenem Service und Verbrauchsmaterialien unter dem Namen Jetfire 50 an. Es ist geplant, die Maschine ab dem ersten Quartal 2025 an Kunden auszuliefern. In einer weiteren Phase wird man voraussichtlich ab Mitte 2025 eine Inkjet-Digitaldruckmaschine im B2-Format für den kommerziellen Druck anbieten, erste Auslieferungen sind für Anfang 2026 geplant. Diese Maschine soll mit modernster Inkjet-Technologie den industriellen Digitaldruck auf ein neues Niveau heben und als Jetfire 75 angeboten werden.
Mit der Gallus Labelfire und der Gallus One für den Etikettendruck hat Heidelberg bereits bewiesen, dass es Inkjet-Lösungen im industriellen Umfeld anbieten kann. Zudem hat das Unternehmen schon mehr als 3.000 Versafire Digitaldruck-Installationen auf Tonerbasis und über 1.500 Integrationsprojekte mit Digitaldruckmaschinen anderer Hersteller im Markt etabliert. Nach Markteinschätzungen wird der für Heidelberg adressierbare Digitaldruckmarkt inklusive Service und Verbrauchsmaterialien von heute rund fünf Milliarden Euro bis zum Jahr 2028 auf acht Milliarden Euro anwachsen. Das Unternehmen peilt seinen Umsatz mit Digitaldrucklösungen mittelfristig deutlich zu steigern.
Die Jetfire 50 ist die neue, wasserbasierte, digitale Produktionslösung für industrielle Druckdienstleister, die nach alternativen Wegen für ihre Produktion suchen. Im B3-Bogenformat verbindet das System alle Flexibilitäts-Vorteile des Digitaldrucks mit der Stabilität von Inkjet für den Akzidenzdruck. Mit einer Produktivität von 9.120 SRA3 Bogen pro Stunde bietet die Maschine eine große Performance bei gleichzeitig hoher Flexibilität und Verlässlichkeit. Es ist geplant, die Maschine ab dem ersten Quartal an Kunden 2025 auszuliefern. Dem Vernehmen nach wurde einige Anlagen schon in den ersten drupa-Tagen verkauft, darunter eine an Klampfer Druck nach Österreich.

Vertrieb Jetfire 75 voraussichtlich ab Mitte 2025
Mit dem System können 8.700 B2-Bogen pro Stunde gedruckt werden. Damit ist die Jetfire 75 (bei Canon heißt das System varioPRESS iV7) mehr als doppelt so schnell wie bisherige Maschinen auf dem Markt. Das Resultat: eine Druckkapazität von bis zu 54 Millionen B2-Bogen pro Jahr erreicht eine hohe industrielle Performance im Akzidenzdruck. Mit dem Papierformat von 61 x 75 Zentimeter können Broschüren, Bücher oder andere Akzidenzen produktiv gedruckt werden als auch Sonderformate wie Poster, 6up-Banner oder variable beziehungsweise nummerierte Jobs.

Prinect Touch Free

Um heute wettbewerbsfähig und wirtschaftlich zu arbeiten, wollen Druckereien die Aufträge am besten gar nicht mehr manuell bearbeiten. Dafür hat Heidelberg die neue Software Variante Prinect Touch Free entwickelt. Einen vollautomatischen, hybriden Workflow, der mit Hilfe von KI die richtigen Produktionsentscheidungen trifft – schnell, automatisch und integriert in das Portfolio an Offset- und Digitalmaschinen. Als Option des Prinect Production Managers findet Prinect Touch Free automatisch den schnellsten und effizientesten Weg vom Auftrag bis zum fertigen Produkt. So können Druckereien ohne großen Personalaufwand eine Vielzahl von Aufträgen mit Kleinstauflagen produzieren. Prinect Touch Free optimiert fortlaufend den gesamten Auftragsbestand im Hinblick auf optimierte Produktionskosten und Produktionszeit. Da alle technisch möglichen Produktionswege im System vorgehalten werden, können Umplanungen sofort ausgeführt werden auch von Offset in Richtung Digital oder umgekehrt.

   
 
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Das neue Jahr steht vor der Tür und aktuell ist es nicht gerade lustig, Verzeihung… seit geraumer Zeit nicht lustig. Eigentlich seit 2020, mit Beginn der Covid Krise, gefolgt vom Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine, gefolgt von einer unglaublichen Teuerungsrate, Inflation und Energiepreiswahnsinn.

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