Maßstäbe für internationales grafisches Design

Veröffentlicht am: 19.11.2024

Mit der Präsentation des Wettbewerbs 100 Beste Plakate. Deutschland Österreich Schweiz ist das MAK erneut Schauplatz für ausgezeichnetes Plakatdesign in der D-A-CH-Region und damit für ästhetische Gestaltungstrends im öffentlichen Raum.

 

Bereits zum 19. Mal präsentiert das MAK die Siegerprojekte des Grafikdesignwettbewerbs, der als eine der führenden Plattformen für zeitgenössische Plakatgestaltung gilt. Mit einer bemerkenswerten Vielfalt an typografischen Lösungsansätzen und einer umfassenden stilistischen Palette setzen die diesjährigen Siegerprojekte im Sinne einer optischen Revue mit Vorbildcharakter Maßstäbe für europäisches und auch internationales grafisches Design. 667 Teilnehmer, darunter Grafikdesigner, Studierende, Agenturen, Auftraggeber und Druckereien, reichten 2.333 Plakate ein, davon1.184 Einzelplakate und 334 Serien mit 1.149 Plakaten. Nach einer Online- Vorauswahl lagen der internationalen Jury – Toan Vu-Huu (Juryvorsitzender, Paris), Sandra Doeller (Frankfurt/Main), Isabelle Mauchle (Luzern), Flávia Nalon (São Paulo/Hamburg) und Tobias Schererbauer (Wien) – 619 Plakate zur finalen Auswahl vor. Aus Österreich schafften es vier Plakate unter die 100 Besten, 45 aus Deutschland und 51 aus der Schweiz. Zwei österreichische Siegerprojekte stammen von Studenten beziehungsweise Absolventen der Klasse für Ideen der Universität für angewandte Kunst Wien: Daniel Gascón Kovács gestaltete im Rahmen seines Studiums ein Plakat für das Kältetelefon, eine Initiative der Caritas, die Obdachlosen in Wien während der kalten Wintertage hilft. Das rein in Schwarz-Weiß gestaltete Plakat lässt Betrachtern die Kälte visuell spüren.
Unter dem Motto „Funktion formt, Form funktioniert“ entwarfen die beiden Angewandte-Absolventen Jakob Mayr und Kilian Wittmann anlässlich einer Ausstellung des Möbelherstellers Trewit im Rahmen der Vienna Design Week 2023 eine Plakatserie. Für die Sujets collagierten sie Fotos der beiden Stühle Fidelius und Nonni derart überlappend, dass die Bildkomposition die Formen der Möbelstücke visuell widerspiegelt. Lukas Hoffmann, Student an der Kunstuniversität Linz, reüssierte mit einem von der Filmakademie Wien beauftragten Plakat für den Kurzfilm Echo von Regisseur Thomas Marciano. Protagonistin Zoe ruft in eine dunkle Höhle im Wald hinein und weckt dabei ein bisher unbekanntes Gefühl in sich. Auf der Suche nach ihrem Echo begibt sie sich, ihrer Intuition folgend, auf eine Reise, um ihre eigene Lebensrealität zu entdecken. Den zunehmend schwächer werdenden Klang des Echos überträgt Lukas Hoffmann mit einem sich wiederholenden, immer kleiner werdenden Szenenbild der Hauptdarstellerin in das siegreiche Plakat. Zu den diesjährigen 100 Besten zählt einmal mehr Verena Panholzer, Creative Art Director des Wiener Studio Es, mit einer dreiteiligen Plakatkampagne für eine Fachtagung der Initiative Urheberrecht Österreich und der Vereinigung Kunstschaffender zu Copyright-Fragen im Zusammenhang mit KI und Streaming. Panholzer entwickelte dafür schwarz- weiß gehaltene Sujets, die durch unterschiedliche Buchstabengrößen Schlüsselwörter wie Initiative, Bildende Kunst, Musik, Film und Theater, Urheberrecht, AT betonen.
Die Siegerplakate des Wettbewerbs 100 Beste Plakate 23. Deutschland Österreich Schweiz gehen wie in den vergangenen Jahren im Anschluss an die Ausstellung im Plakat Forum in die MAK Sammlung über. Nach der Auftaktausstellung im Kulturforum Potsdamer Platz der Staatlichen Museen zu Berlin und der Schau im MAK Wien werden die 100 Besten Plakate 2023 auch in Essen, Seoul, St. Gallen, Luzern, Genf, Lausanne, Zürich und Bern gezeigt.
Zur Ausstellung erschien der Katalog „100 beste Plakate 23. Deutschland Österreich Schweiz: X/100 – Expect Nothing – Appreciate Everything“, Deutsch/Englisch, 260 Seiten, Slanted Publishers, Karlsruhe 2024. Erhältlich im MAK Design Shop um 36 Euro. Für das Corporate Design des Katalogs, der Web-Visuals sowie der Drucksorten zeichnet Studio Es (Wien) verantwortlich. Besucher der Ausstellung können mit der App Artivive auf dem Smartphone oder Tablet animierte „Moving Posters“ aufrufen, jeweils erkennbar am App-Icon. Die Ausstellung läuft bis 16. März 2025.

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