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Verband Druck Medien hinterfragt Wünsche der Arbeitnehmer

Veröffentlicht am: 16.02.2023

Die unsichere wirtschaftliche Konjunktur prägt die Wünsche der Österreicher an ihre Arbeitgeber. Sicherheit, Wertschätzung und nette Kollegen sind am wichtigsten. Frauen sind flexible Arbeitszeitmodelle wichtiger als Männern, jungen Menschen das Thema Nachhaltigkeit.

 

Das zeigt die aktuelle Umfrage, die Integral im Auftrag des Verband Druck Medien durchgeführt hat. Insgesamt wurden 1.000 Österreicher zwischen 18 und 69 Jahren befragt. Der Druck- und Medienbranche fehlen Arbeitskräfte, vor allem Fachkräfte im Bereich Drucktechnik, Druckvorstufentechnik und Endverarbeitung, aber auch Medienfachleute. Der Verband Druck Medien Österreich verzeichnet derzeit in nahezu allen Betrieben offene Stellen. Angesichts des aktuellen Fachkräftemangels sieht Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck Medien, eine Bringschuld bei den Unternehmen. „Arbeitnehmer haben heute mehr Auswahl und höhere Erwartungen an ihre Arbeit und Karriere. Die Frage ist nur, welche.“ Deshalb hat der Verband Druck Medien gemeinsam mit Integral die Anforderungen der Österreicher an ihre Arbeitgeber unter die Lupe genommen. Eine überdurchschnittliche Bezahlung ist es auf jeden Fall nicht, diese liegt nur auf Platz 11 von 24 abgefragten Kriterien.

Die Top Kriterien für attraktive Arbeitgeber
Aus Sicht der Österreicher sind vor allem die Arbeitsplatzsicherheit (81 Prozent), Anerkennung und Wertschätzung durch Vorgesetzte (79 Prozent) und ein gutes Arbeitsklima (72 Prozent) wichtig. Aber auch Flexibilität in der Arbeitszeit (63 Prozent), Work-Life-Balance und ein kurzer Arbeitsweg (je 62 Prozent) ist für die Mehrheit der Österreicher ein entscheidendes Kriterium. Die 18- bis 29-jährigen ticken hier etwas anders als der Durchschnitt. Für sie sind Wertschätzung (85 Prozent), nette Kollegen (77 Prozent) und Work-Life-Balance (68 Prozent) wichtiger als den 30- bis 69-jährigen. Eine überdurchschnittliche Bezahlung ist zwar 54 Prozent der jungen Menschen wichtig und damit wichtiger als den anderen Altersgruppen, rangiert aber auch bei ihnen nur auf Platz 7.

Work-Life-Balance für Frauen und jüngere wichtiger
Die Möglichkeit für Homeoffice ist insgesamt nur für 40 Prozent wichtig. Auch jüngere sehen das Thema Homeoffice sehr geteilt. Frauen sind flexible Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit oder Gleitzeit und die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben deutlich wichtiger als Männern (71 Prozent versus 55 Prozent und 68 Prozent versus 56 Prozent). Jungen Erwachsenen bis 29 Jahre ist die Work-Life-Balance ebenfalls deutlich wichtiger, aber sie wollen auch stärker lernen und wünschen sich Karriere- und Aufstiegschancen im Unternehmen.

Flexible Arbeitszeiten im Schichtbetrieb
Für den Verband Druck Medien sind die Ergebnisse überraschend und beruhigend zugleich. „Die Wünsche der Österreicher an ihren Arbeitsplatz sind erfüllbar und werden von vielen Druck- und Medienunternehmen in der Branche mehr als erfüllt. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit hat auch in Produktionsbetrieben Einzug gehalten. Waren früher sehr starre Arbeitszeiten üblich, so gibt es mittlerweile mehr Möglichkeiten mit Gleitzeitmodellen und Teilzeit. Es gibt sogar Betriebe, die Schichtleiter in Teilzeit beschäftigen“, betont Sodoma.

Die attraktivsten Zusatzleistungen: Betriebspensionen und Boni
Viele Unternehmen setzen auf freiwillige und individuelle Zusatzleistungen, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Am attraktivsten sind dabei für die Befragten flexible Arbeitszeitmodelle (71 Prozent), gefolgt von Betriebspensionen (59 Prozent), Gewinnbeteiligungen (52 Prozent), Zuschüssen zur Mobilität wie Klimaticket (51 Prozent), Parkplatz (49 Prozent) oder Dienstwagen zur Privatnutzung (48 Prozent) oder Essenszuschüsse (50 Prozent). Junge Erwachsene bis 29 Jahre reagieren deutlich positiver auf Zusatzleistungen, insbesondere bei ihrer Mobilität und Weiterbildung.

Information zu Jobprofilen mangelhaft
Nachholbedarf ortet der Verband Druck Medien bei der Schärfung der Jobprofile, vor allem bei den Lehrberufen der Branche. Die Jobprofile Medienfachfrau bzw. Medienfachmann finden 31 Prozent aufgrund der Beschreibung persönlich interessant. Jeweils rund ein Fünftel interessiert sich für die anderen Berufsfelder (22 Prozent für Druckvorstufentechniker, 20 Prozent für Drucktechniker und 18 Prozent für Buchbindetechnik und Postpresstechnologie). Je jünger, desto mehr Aufmerksamkeit weckten die Berufsbeschreibungen. So zeigen sich 39 Prozent an einer Lehre zu Medienfachleuten interessiert und 27 Prozent am Beruf der Drucktechniker. Und: auch für den zweiten Bildungsweg nach der Matura könnten vor allem Medienfachleute (35 Prozent) und Druckvorstufentechniker (20 Prozent) interessant sein. „Die Daten zeigen deutlich, dass unsere technischen Berufe auf ein starkes Interesse stoßen. Hier haben wir eindeutig einen Informationsauftrag und einen Handlungsauftrag“, sagt Peter Sodoma, Geschäftsführer des Verband Druck Medien. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, setzt die Branche auf Umschulungen von Quereinsteiger als auch verstärkt auf Ausbildung.

Aktionswoche der offenen Druckereien 22.-26.05.2023
„Das größte Manko der Druck- und Medienbranche ist, dass sie als Arbeitgeber nicht so stark sichtbar sind und daher wohl oft bei der Berufswahl vergessen werden. Wir als Verband Druck Medien möchten diese Wissenslücken füllen und junge Menschen für die Druck- und Medienbranche begeistern“, sagt Peter Sodoma. Deshalb öffnen heuer bereits zum zweiten Mal Druckereien in ganz Österreich von 22. bis 26 Mai 2023 ihre Türen für interessierte Schüler und Schulklassen. Dazu gibt es begleitende Unterrichtsmaterialien für Lehrer. Die Anmeldung ist ab sofort möglich unter www.druckmedien.at/aktionswoche.

   
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