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A-Team für Österreich… wirklich?

Veröffentlicht am: 18.01.2021

Die Corona-Pandemie zwingt mich – wenn ich mich im Ausland befinde – auf Informationssendungen des ORF zurückzugreifen, von denen manche sehr gelungen sind und manche wiederrum von der Themenauswahl eher nachdenklich stimmen.
Österreichs Druckern musste kürzlich bei der Sendung „A-Team für Österreich“ wohl das Lachen vergangen sein, als man tatsächlich in zwei österreichischen Gemeinden zu Werke ging und (inklusive Bürgermeistern) helfen wollte, deren „Altpapierproblem“ in den Griff zu bekommen. Es ging darum, die Zustellung von gedruckter unadressierter Werbung an Haushalte zu unterbinden, indem man diese „beriet“, auf die Postkästen einen Aufkleber mit der Aufschrift „Keine Werbung“ anzubringen. Stolz präsentiert man an das Ergebnis nach einem bestimmten Zeitraum, indem weniger Altpapier in die Container wanderte.
Das junge Team rund um Moderatorin Larissa Marolt hat dabei wohl ganz vergessen, dass wenn weniger Werbung ankommt, auch österreichische Druckereien wohl weniger zu drucken haben und so auch Arbeitsplätze gefährdet werden, vor allem in den aktuellen Krisenzeiten. Ein echt guter Job also vom A-Team für Österreich.
Ebenso bereitet in dem Beitrag Stirnrunzeln, dass Papier irgendwie doch schlecht wegkommt, obwohl es in Österreich perfekte Sammelsysteme gibt und der Rohstoff Papier ganz toll wiederverwertet wird. Also… das war echtes Bashing rund um ein „Thema“, das so keines ist. Noch dazu, wenn man in derselben Sendung davor stolz berichtet, für einen Beitrag unzählige Recherchen im Internet durchgeführt zu haben. Wenn schon Umwelt, dann bitte g‘scheit, Frau Marolt. Lassen Sie sich doch mal von Experten vorrechnen, was eine Abfrage bei Google so alles „anrichtet“ im Vergleich zu a bisserl gedruckter Werbung auf Papier. Geht man auf die Webseite der Sendung, dann steht da bei Larissa Marolt geschrieben: „Mich reizt an dieser neuen Herausforderung besonders, dass wir nicht nur reden, sondern auch gleich anpacken und den Menschen eine Stimme geben. Außerdem geht es dabei ganz oft um Themen, die mir persönlich am Herzen liegen.“ Wunderbar, dann würde ich meinen, dass wir österreichische Druckereien befragen, welche Themen ihnen am Herzen liegen.

Herzlichst Ihr

Michael SEIDL
m.seidl@europeanmediagroup.at