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Österreicher übernehmen Polar-Mohr

Veröffentlicht am: 06.02.2023

Die Maschinenbauer Polar Mohr und Adolf Mohr werden von SOL Capital übernommen. Der in Wien ansässige Finanzinvestor sichert damit die Zukunft am Standort Hofheim und möchte die Marktführerschaft für Schneidemaschinen in der Druckindustrie ausbauen.

Damit wird das Schutzschirmverfahren nach wenigen Monaten erfolgreich beendet, alle rund 300 Mitarbeiter in Hofheim und Shanghai werden übernommen. Mit der SOL Capital Management GmbH konnte ein erfahrener Finanzinvestor gewonnen werden, der die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens mit einer signifikanten Kapitalzufuhr nachhaltig unterstützt und vorantreibt. SOL übernimmt 100 Prozent der Anteile der Altgesellschafter bei Polar Mohr und den Geschäftsbetrieb von Adolf Mohr. Damit gehen die Unternehmen, die 117 Jahre als Familienunternehmen geführt wurden, in eine neue Zukunft. „Unsere Stellung als Branchenleader wird durch diesen Neustart und die zusätzlichen Eigenmittel von SOL Capital beflügelt. Durch weitere Automatisierungslösungen, die unseren Kunden eine deutliche Produktivitätssteigerung ermöglichen und ihre Wettbewerbsfähigkeit unterstützen, werden wir unsere Innovationsführerschaft weiter ausbauen und festigen“, zeigt sich Thomas Raab, Geschäftsführer der neuen Polar Cutting Technologies GmbH, überzeugt. „Bedanken möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und unserem Vertriebs- und Servicepartner Heidelberg, die uns in der herausfordernden Phase des Schutzschirmverfahrens unterstützt haben.“ Auch Haiko Stüting, Managing Partner der SOL Capital, freut sich auf den gemeinsamen Weg. „Ziel ist es, die Marktführerschaft der Polar Gesellschaften weltweit weiter zu stärken und auszubauen. Mit den bestehenden Ressourcen und neuen Ansätzen haben wir beste Voraussetzungen, um neue Technologien und Lösungen zu entwickeln.“
Gute Nachrichten gibt es auch für die rund 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Polar Mohr und Adolf Mohr „Die aktuellen Entwicklungen haben keine Auswirkungen auf die Arbeitsverhältnisse unserer Beschäftigten. Diese bleiben im Rahmen des Betriebsübergangs erhalten. Mit dem umfassenden Wissen unserer engagierten Fachkräfte sind wir auch im Personalbereich bestens aufgestellt“, erklärt Geschäftsführer Thomas Raab. „Dazu verbessert sich unsere Liefer- beziehungsweise Einkaufssituation. Unsere wichtigsten Lieferanten senden bereits sehr positive Signale.“

Kombinierter Asset- und Sharedeal
Die Übernahme durch SOL Capital erfolgt über einen kombinierten Asset- und Sharedeal. Im Zuge des Asset Deals wurde das Aktiv- und Passivvermögen der Produktionsgesellschaft Adolf Mohr Maschinenfabrik GmbH & Co KG erworben. Die neue Gesellschaft firmiert nun unter Polar Cutting Technologies GmbH. Im Rahmen des Sharedeals wurden auch die Polar-Mohr Maschinenvertriebsgesellschaft GmbH & Co KG sowie die chinesische Tochtergesellschaft erworben. Der Hauptsitz des Unternehmens bleibt Hofheim am Taunus. Im Vorfeld der Einigung mit SOL Capital hat die Unternehmensgruppe ihr rund 50.000 Quadratmeter großes Werksgelände in der Innenstadt von Hofheim an einen Projektentwickler verkauft und damit den Weg geebnet, ein neues Werk in der Region Hofheim am Taunus zu errichten, das heutigen Produktionsanforderungen entspricht. Der langjährige Partner Heidelberger Druckmaschinen AG unterstützt die Investorenlösung und sichert weiterhin den weltweiten Vertrieb und Service der Polar Produkte. „In nur fünf Monaten ist es gelungen, die Polar Mohr und die Adolf Mohr im Schutzschirmverfahren zu restrukturieren sowie das Betriebsgrundstück und die beiden Unternehmen zu verkaufen. Deshalb können die Schutzschirmverfahren für diese Gesellschaften ungewöhnlich schnell und vorzeitig beendet werden. Diese nachhaltige Lösung war nur möglich durch die große Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, des Amtsgerichts Frankfurt am Main, der Gläubigerausschüsse, des Sachwalters Dr. Jan Markus Plathner und seinem Team sowie der Geschäftsführung, bei denen ich mich auch im Namen meiner Kollegen herzlich bedanke", so Rechtsanwalt Dr. Robert Schiebe, Generalbevollmächtigter der Polar Group, von der Restrukturierungskanzlei Schiebe und Collegen.
Die Dienst Verpackungstechnik GmbH, die auch zur Polar Group gehörte und mit rund 70 Mitarbeitern Verpackungsmaschinen vor allem für die Lebensmittelindustrie herstellt, setzt die Sanierung im Schutzschirmverfahren fort. Hier laufen die Gespräche mit Interessenten auf Hochtouren weiter.

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