Heidelberg Hauptversammlung: Man möchte wieder wachsen

Veröffentlicht am: 29.07.2024

Am 25. Juli 2024 trafen sich die Heidelberg Aktionäre im Congress Center Rosengarten zur diesjährigen Hauptversammlung. Man durfte gespannt sein, wie der neue CEO Jürgen Otto den Konzern nun führen möchte. Und siehe da: anstatt schrumpfen ist wieder Wachstum angesagt.

 

Rund 700 Aktionäre nahmen an der Hauptversammlung der Heidelberger Druckmaschinen AG zum Geschäftsjahr 2023/2024 teil. Bei der Veranstaltung waren knapp 27,5 Prozent des Grundkapitals vertreten. Der Vorstand erläuterte die strategische Ausrichtung des Unternehmens, die Bilanzzahlen des vergangenen Geschäftsjahres (1. April 2023 bis 31. März 2024) sowie die künftigen Aussichten. Dabei betonte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Otto auf seiner ersten Hauptversammlung für das Unternehmen: „Ich bin davon überzeugt, dass wir für Heidelberg eine gute und erfolgreiche Zukunft schaffen können und werden.“ Zum einen steht dafür die stabile finanzielle Aufstellung, die das Unternehmen mit Abschluss des Geschäftsjahres 2023/2024 erreicht hat, nachdem das dritte Jahr in Folge ein Jahresüberschuss erwirtschaftet wurde. Zudem ist Heidelberg weltweit technologisch wegweisend für die Druckindustrie und ein Gesamtlösungsanbieter für alle modernen Druckverfahren. Dieses Angebot führte auf der Fachmesse drupa zum Start in das neue Geschäftsjahr 2024/2025 zum besten Auftragseingang der vergangenen Jahre. Als weiteren Grund hob Jürgen Otto die Kompetenz im Unternehmen hervor, die als Stärke weiter erhalten werden muss.

Wachstumsstrategie steht im Fokus
Zum Unterschied zu den letzten Jahren arbeite man mit Hochdruck an einer Wachstumsstrategie, um auch künftig den weiter steigenden Kosten entgegenzuwirken. „Heidelberg muss in Zukunft wieder wachsen – allem voran beim Umsatz“, sagte Jürgen Otto. „Wir brauchen außerdem weiter hohe Kostendisziplin, insbesondere bei den Personalkosten.“
Einen Hebel für mehr Umsatzwachstum sieht man in der starken internationalen Position in rund 170 Ländern weltweit mit dem größten globalen Vertriebs- und Servicenetz in der Druckindustrie. Diese Internationalisierung soll noch stärker genutzt und ausgebaut werden, insbesondere in Wachstumsmärkten wie Asien, den USA und aufstrebenden Ländern. Zudem werden aktuell auch mögliche Kooperationen geprüft, mit denen das globale Vertriebs- und Servicenetz für die Erschließung neuer Branchen genutzt werden könnte.
Der zweite Schwerpunkt der Wachstumsstrategie hat den Ausbau der Wertschöpfungskette mit Fokus auf dem Digital- und Verpackungsdruck im Blick. Die auf der drupa vorgestellte Kooperation mit Canon für den wachsenden industriellen Inkjetdruck sowie die Weiterentwicklung des Boardmaster-Systems für das Verpackungssegment „Flexible Paper“ unterstreichen diesen Ansatz.
Der dritte Schwerpunkt liege im Industriegeschäft zur Erschließung neuer Märkte. Hierzu prüft das Unternehmen, welche Fähigkeiten, Kompetenzen und Ressourcen auch außerhalb der Druckindustrie zum Einsatz kommen können, vor allem für den hochpräzisen Maschinenbau, die Automobilindustrie oder die Energiewirtschaft.

Den Heidelberg Geist stärken

 

Der neue CEO hat offensichtlich schnell verstanden und gespürt, dass die 9.600 Mitarbeiter gemeinsam ticken. „Sie alle verbindet der sogenannte ‚Heidelberg Geist‘. Dieser Spirit lebt von einem tiefen, beinahe familiären Zusammengehörigkeitsgefühl und großem Einsatz der Mitarbeitenden für ‚ihre‘ Firma“, betonte Otto in seiner Rede. „Es ist wichtig, dass wir diese Stärke von Heidelberg erhalten und noch mehr davon profitieren. Ich bin fest überzeugt, dass die Firmenkultur zusammen mit mehr Eigenverantwortung für die Mitarbeitenden ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die Zukunft ist. Mein Ziel ist ein Heidelberg, welches das Beste aus zwei Welten vereint. Einerseits den Pragmatismus und die Schnelligkeit eines Familienunternehmens, andererseits das professionelle Handeln und die strukturierte Aufstellung eines Konzerns.“ Als erste Maßnahme wurden frühere Beratungsleistungen in die Hände der Mitarbeiter gegeben und nun mit internen Ressourcen und Kompetenzen gelöst. Das Ziel ist auch eine effizientere Zusammenarbeit. „Ich bin überzeugt, dass die Teams das schon heute können – und ich bin zudem überzeugt, dass noch mehr in den Menschen bei Heidelberg steckt. In der Zukunft wollen wir mit dem gleichen Personal durch eine neue Art der Zusammenarbeit und Verantwortung mehr Leistung erzeugen. Zusammen mit hoher Kostendisziplin ist unsere Leistung als Team die Grundlage für weiteres Wachstum.“

Hauptversammlung wählte drei Anteilseignervertreter in den Aufsichtsrat
Die Aktionärinnen und Aktionäre des Unternehmens hatten auf der Hauptversammlung über neun der zehn Tagesordnungspunkte abzustimmen, unter anderem über die Wahl von drei der sechs Vertreter der Anteilseignerseite im Aufsichtsrat. Hierfür kandidierten erneut Frau Li Li (bereits seit 2019 Mitglied im Aufsichtsrat) sowie erstmals Frau Karin Dohm und Herr Jeppe Frandsen. Bei der Beschlussfassung über die Bestellung von Mitgliedern des Aufsichtsrats zeigte sich die große Mehrheit der Stimmberechtigten mit den von der Verwaltung vorgeschlagenen Kandidaten einverstanden. Alle Kandidaten werden das Unternehmen mit ihren Kompetenzen und Erfahrungen aktiv auf dem Weg in eine erfolgreiche Zukunft begleiten. Die Amtszeiten der Aufsichtsratsmitglieder Herr Dr. Fritz Oesterle und Frau Li Li endeten mit Ablauf der ordentlichen Hauptversammlung am 25. Juli 2024. Darüber hinaus hatte Herr Ferdinand Rüesch sein Amt im Aufsichtsrat mit Wirkung zum Ablauf der Hauptversammlung am 25. Juli 2024 niedergelegt.
Im Bild: Dr. David Schmedddig, CSO, Jürgen Otto, CEO, Tania von der Goltz, CFO, und Dr. Martin Sonnenschein, Aufsichtsratsvorsitzender, auf der Hauptversammlung zum Geschäftsjahr 2023/2024 in Mannheim (v.l.n.r.). © Heidelberg

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